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Lieber Slow Food Freund, liebe Slow Food Freundin! In der November-Ausgabe unserer Slow Food Genusspost dreht sich alles um die Vielfalt in der Landwirtschaft und auf dem Teller: In einer Zeit, in der Klimakrise und der Verlust an Biodiversität die drängendsten Fragen der Landwirtschaft und Ernährung aufwerfen, rückt das Thema Agrarökologie in den Fokus. Slow Food Präsident Edward Mukiibi hat dazu einen neuen Artikel veröffentlicht und beschreibt darin eindrücklich, wie dieser Ansatz als Basis für zukunftsfähige und widerstandsfähige Lebensmittelsysteme dienen kann. Er zeigt, wie sich ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte in der Landwirtschaft vereinen lassen, um Lebensmittelsysteme zu schaffen, die gut, sauber und fair für alle sind. Außerdem holen wir eine besondere Rarität aus unserer „Arche des Geschmacks“ ins Rampenlicht: die Pöllauer Hirschbirne. Diese alte steirische Birnensorte aus dem Naturpark Pöllau ist ein echter Schatz der österreichischen Obstkultur. Sie beeindruckt nicht nur mit ihrem unverwechselbaren, herb-süßen Geschmack, sondern zeigt auch, dass langlebige Sorten zur Erhaltung der Biodiversität beitragen können. Mehr darüber erfahrt ihr im Newsletter weiter unten. Unsere Slow Food Köchin Bernadette Wörndl hat sich die Pöllauer Hirschbirne gleich in zweierlei Form in ihre Küche geholt: einmal frisch und einmal gedörrt. Daraus hat sie eine cremige Sellerie-Hirschbirnen-Suppe kreiert, die sie mit Kletzen-Brioche-Knödeln serviert. Das Rezept haben wir euch unten im Newsletter zum Nachkochen verlinkt. Und schließlich erwartet euch wieder eine Vielfalt an Slow Food Veranstaltungen: Von Mitte bis Ende November gibt es spannende Events, bei denen sich alles um regionale Lebensmittel, traditionelles Wissen und die gemeinschaftliche Freude am Genießen dreht. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen und Gustieren und freuen uns darauf, euch bei einer unserer Veranstaltungen zu sehen! Liebe Grüße, euer Team von Slow Food Österreich | |
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Agrarökologie: Ein Weg in die Zukunft unserer Ernährungssysteme | |
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In Zeiten, in denen uns Klimakrise, industrielle Landwirtschaft und der Verlust an Biodiversität große Herausforderungen stellen, wird die Suche nach zukunftsfähigen Lebensmittelsystemen immer dringender. Es pressiert, wie wir in Österreich so schön sagen. Doch es gibt eine Lösung – und damit auch Grund zur Hoffnung: Die Agrarökologie – eine Bewegung, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Dimensionen miteinander verbindet – zeigt, wie nachhaltige und gerechte Landwirtschaft möglich sein kann. Slow Food International rückt diesen Ansatz jetzt verstärkt in den Fokus. Auch wir von Slow Food Österreich unterstützen diese Entwicklung, weil sie verdeutlicht, dass nur eine ökologische Produktionsweise den Slow Food Wert des „sauberen“ Essens wirklich erfüllen kann. Agrarökologie ist mehr als eine landwirtschaftliche Methode – sie ist ein Ansatz, der natürliche Kreisläufe und lokale Ökosysteme in die Landwirtschaft einbindet. Anstatt auf Monokulturen und Chemikalien setzt Agrarökologie auf Vielfalt: Mischkulturen, Fruchtfolge und biologische Schädlingskontrolle schonen die Umwelt und erhalten die Böden. Dabei umfasst Agrarökologie auch soziale und wirtschaftliche Aspekte. Ziel ist es, Lebensmittelsysteme zu schaffen, die sowohl die Natur schützen als auch den Menschen zugutekommen, besonders den kleineren Bauern, Bäuerinnen und Produzent:innen. Sie trägt zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei, fördert die faire Verteilung von Ressourcen und stärkt lokale Ernährungssysteme. Damit ist Agrarökologie auch nicht nur eine Anbaumethode – sie ist eine Bewegung für Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Resilienz angesichts globaler Krisen. Ende Oktober hat Slow Food Präsident Edward Mukiibi einen Artikel veröffentlicht, in dem deutlich wird, wie Agrarökologie als Fundament resilienter, naturverbundener Lebensmittelsysteme dienen kann. Inspirierende Beispiele wie die kubanische Farm Finca del Medio und das italienische Gut Tenuta di Paganico zeigen, dass Agrarökologie weit über den reinen Anbau hinausgeht: Sie ist ein Weg, die Natur zu respektieren und gleichzeitig nachhaltige Lebensgrundlagen für lokale Gemeinschaften zu schaffen. Mukiibi verdeutlicht, wie dieser ganzheitliche Ansatz es ermöglicht, die biologische Vielfalt zu bewahren, gerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen und Menschen wieder mit dem Land und ihren Traditionen zu verbinden. Sein Artikel lädt dazu ein, Agrarökologie als das Konzept zu verstehen, das uns der Vision eines guten, sauberen und fairen Lebensmittelsystems für alle ein großes Stück näherbringt. Hier geht's zum ganzen Artikel: | | |
die Pöllauer Hirschbirne aus der Arche des Geschmacks | |
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Die Pöllauer Hirschbirne, eine alte steirische Birnensorte, ist das Aushängeschild des Naturparks Pöllau in der Steiermark und ein wertvoller Schatz unserer „Arche des Geschmacks“. Diese Sorte, die von der ausgestorbenen Schneebirne abstammt, beeindruckt besonders Geduldige und verkörpert „slow“ im besten Sinne: Zwar dauert es rund zehn Jahre, bis ein Hirschbirnbaum Früchte trägt, doch dann liefert er sie bis zu 200 Jahre lang eine reiche Ernte. Die gelblich-grünen, rundlichen Früchte entfalten ein unverwechselbares herb-süßes, leicht säuerliches Aroma, das im reifen Zustand an getrocknete Kletzen erinnert. | | |
 Sellerie-Hirschbirnen-Suppe mit Kletzen-Brioche-Knödeln | |
Die Hirschbirne verdankt ihren Namen vermutlich dem Wort „Hi(a)rscht“ – Herbst –, was auf die späte Erntezeit von Mitte Oktober bis Anfang November hinweist. Genau jetzt zur Hirschbirnen-Saison hat unsere Slow Food Köchin Bernadette Wörndl frische und gedörrte Hirschbirnen aus unserem Slow Food Betrieb Retter BioGut erhalten und daraus ein neues Gericht für ihre Kolumne „Rezepte der Vielfalt“ kreiert. Getrocknet, als sogenannte „Kletzen,“ sind die Hirschbirnen lange haltbar und verstärken noch ihr unverwechselbares, nussig-intensives Aroma, das auch dieses Gericht bereichert. | | | |
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Übrigens: Unsere Slow Food Köchinnen Bernadette Wörndl und Babs Zobl wurden kürzlich von unserer Unterstützerin, der Leinenweberei Vieböck aus Oberösterreich, mit wunderschönen Leinen-Tischtüchern ausgestattet. Diese könnt ihr nun häufiger auf ihren Fotos bewundern. Vielen Dank an Vieböck Leinen für diese hochwertige Ausstattung! | |
 Slow Food erleben – Termine bis Ende November | |
Samstag, 16.11.2024 Räuchern mit heimischen Kräutern Das Räuchern mit Naturharzen, Weihrauch und Kräutern ist ein jahrtausendealtes Ritual, das seit jeher für Wohlbefinden, Entspannung und Reinigung sorgt. In diesem Workshop im Slow Food Betrieb Retter beschäftigt ihr euch mit verschiedenen Räuchertechniken, den Rauhnächten sowie heimischen Kräutern und Harzen. | | | |
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Samstag, 23.11.2024 Brotbackkurs im Retter BioGut In diesem Workshop zeigt euch Bäckermeister Christoph Blamauer in unserem Slow Food Betrieb, dem Retter BioGut, wie ihr zu Hause gesunde Brote, Gebäck, Striezel, Brioche, Baguette und Semmeln backen könnt. | | | |
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23. & 24.11.2024 Slow Food-Wintermarkt am Stiegl-Gut Wildshut Der diesjährige Wintermarkt bietet allerlei Schmankerl und beste Lebensmittel vom Stiegl-Gut Wildshut sowie Slow Food-Produzent:innen aus Österreich und Südtirol. Entdeckt frisch gebackenes Brot, Wildfleisch, selbstgebraute Bierspezialitäten und edle Destillate – dazu regionale Köstlichkeiten wie Kletzenbirnen aus dem Friaul, Kärntner Kasnudeln und Gailtaler Käse. | | | |
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Samstag, 23.11.2024 Workshop Saatgut vermehren bei zweijährigen Kulturen Entdeckt am Slow Food Betrieb Jaklhof die Welt der Saatgutvermehrung bei zweijährigen Kulturen: Von Kohl über Rüben bis hin zu Rettiche lernt ihr, wie ihr erfolgreich Samen gewinnt und für eine reiche Ernte im nächsten Jahr vorbereitet. | | | |
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Freitag, 29.11.2024 Zero Waste Dekorationsworkshop Floristin Michaela gibt kreative Tipps und zeigt zahlreiche Ideen für wunderschöne Dekorationen mit Naturmaterialien. Sie unterstützt euch dabei, diese selbst zu gestalten. Bringt gerne alte Gefäße und Deko-Material mit, die ihr wiederverwenden möchtet. | | | |
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| „The agroecological vision is one of balance and harmony within diverse ecosystems. Through a gradual transition, farming communities can develop diversified food systems adapted to their unique contexts. Sustainable food systems ensure access to culturally appropriate, nutritious foods for all, while actively opposing inequalities based on gender, race or class.” EDWARD MUKIIBI PRÄSIDENT SLOW FOOD INTERNATIONAL | | |
FOTOCREDITS | 1) SLOW FOOD INTERNATIONAL; 2) SLOW FOOD ÖSTERREICH/ VIKTORIA GRUBER; 3) BERNADETTE WÖRNDL; 4) VIEBÖCK LEINEN; 5+6) RETTER BIOGUT; 7) STIEGL-GUT WILDSHUT; 8) JAKLHOF; 9) RETTER BIOGUT; 10) SLOW FOOD INTERNATIONAL; | |
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