Statt auf Milch und Schweine setzt Familie Stögermayr mit ihrem Biohof im Hausruckviertel heute auf den Anbau von Bio-Tafelobst. Die eigenen Bio-Schweine haben dabei aber immer noch eine wichtige Aufgabe.
Uns ist das Denken und Arbeiten in Kreisläufen extrem wichtig.
Katharina Neumann
Einst war der Biohof von Familie Stögermayr in Litzlfeld auf Milchvieh und Schweinezucht ausgelegt. Doch als der Preis für Bio-Zuchteber und -Sauen sich konsequent an den konventionellen Preisen orientierte, sattelten Ewald und Ulrike Stögermayr um – auf Bio-Tafelobst: 2008 pflanzten sie ihre ersten Obstbäume: Der beliebte Topaz-Apfel spielt in ihren Obstgärten seither die Hauptrolle. Dazu kommen noch Opal, gelb-schalig mit exotischem Aroma, und Crimson Crisp, saftig-süß mit dunkelroter Schale. Neben Äpfeln baut Familie Stögermayr auch Birnen, Pfirsiche und Trauben an, im Frühsommer gibt es Erdbeeren vom Bio-Erdbeerfeld.
Dass die Obstgärten biologisch bewirtschaftet werden, ist auch für Augustin Stögermayr und Katharina Neumann selbstverständlich: Die Kinder von Ulrike und Ewald haben inzwischen von ihren Eltern übernommen. Anstelle von Schädlingsbekämpfungsmittel setzen sie lieber auf Singvögel und Nützlingsinsekten, die in den Obstgärten ihren Hunger an Schädlingsraupen stillen und damit das Gleichgewicht auf natürliche Weise erhalten.
Früchte, die nicht als Tafelobst geeignet sind, werden zu Saft, Most oder Nektar gepresst. Und auch der Trester geht nicht verloren: Ihn bekommen die Schweine. Denn ganz konnten sich die Stögermayrs von der Schweineaufzucht dann doch nicht trennen. So sorgen die Schweine heute auch für die Nährstoffe im Boden der Obstgärten. Das ist keine Selbstverständlichkeit: Nur wenige Obstbaubetriebe können heute noch auf Dünger von den eigenen Tieren zurückgreifen. Doch auch das ist für die Stögermayrs eine Selbstverständlichkeit. Genauso wie die Hühner, die zwischen den Baumzeilen daheim sind - und dabei die Schädlinge im Boden in Schach halten.