Seit 2021 bewirtschaften Filia und Nathan Wolf am Irrsee einen gepachteten Demeter-Betrieb und züchten dort Tiroler Grauvieh mittels muttergebundener Kälberaufzucht bei extensiver Haltung – also ohne Kraftfutter, nur mit Heu und Gras.
„Durch die muttergebundene Kälberaufzucht ist die Herdenstruktur sehr ruhig und ausgeglichen und unsere Tiere sind äußerst gesund und entspannt.“
Filia & Nathan Wolf
Bei der muttergebundenen Kälberaufzucht bleiben die Kälber mindestens drei Monate bei ihren Müttern. In dieser Zeit nehmen sie so viel Milch auf, wie sie brauchen – und wie die Mutterkuh es zulässt (rund 1.500 kg Milch pro Kalb). Die Mütter werden dennoch täglich zusätzlich gemolken. Diese Form der Aufzucht fördert die Gesundheit der Kälber enorm, auch deshalb, weil die Mutter über den Speichel des Kalbes erkennen kann, ob ihm etwas fehlt – und die Zusammensetzung der Milch entsprechend anpasst, insbesondere durch die Anreicherung mit Globulinen (Abwehrstoffen). Die Kälber sind dadurch nicht nur sehr gesund, sondern auch besonders frohwüchsig.
Filia und Nathan Wolf arbeiten mit ihren Tieren nach der Low-Stress-Stockmanship-Methode. Diese basiert auf Vertrauen statt Angst und kommt ohne Stöcke aus. Durch die Arbeit mit den natürlichen Reflexen und Bewegungsmustern der Tiere erleben sowohl Mensch als auch Tier deutlich weniger Stress. In Kombination mit der muttergebundenen Kälberaufzucht verbessert dieses Konzept das Sozialverhalten innerhalb der Herde spürbar: Die Tiere sind ruhiger, ausgeglichener, auch die Mutter-Tochter-Beziehungen entspannter – denn muttergebundene Tiere müssen nicht mehr kämpfen.
Derzeit halten Filia und Nathan Wolf 21 Milchkühe mit ihren Kälbern, die sich frei im Stall bewegen können. Ihr Tiroler Grauvieh ist äußerst robust und gesund – mit starkem Knochenbau, gesunden Klauen und einer leistungsfähigen Leber – und kommt mit sämtlichen Wetterbedingungen gut zurecht. Selbst bei Temperaturen über 30 °C bleiben die Tiere gerne draußen auf der Weide. Das Tiroler Grauvieh gilt als umgänglich, gutmütig und freundlich – und hat dennoch Charisma. Aufgrund seiner ausgeprägten Mütterlichkeit eignet es sich ideal für die muttergebundene Kälberaufzucht. Zudem überzeugt es mit exzellenter Fleischqualität (sehr zart bei geringer Fetteinlagerung) und guter Milchleistung.
Auf insgesamt 53 Hektar bauen Filia und Nathan Wolf auf rund 20 Hektar Ackerfläche Gemüse (ausschließlich samenfeste Sorten, weil diese besser schmecken), Getreide (Hafer, Gerste, Dinkel, Roggen, Weizen) sowie Stauden und Blumen für die Floristik an. Über 30 Hektar Grünland stehen dem Vieh zur Verfügung, 3 Hektar sind Wald.
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