Eigentlich wollten Lisi und Klaus Bauernfeind nur Bio-Bauern sein. Doch erst mit der hofeigenen Gastronomie gelang es ihnen, vom eigenen Hof gut zu leben.
Mit der eigenen Gastronomie haben wir die Wertschöpfung unserer landwirtschaftlichen Produkte erhöht.
Klaus Bauernfeind
In den 1990er Jahren machten sich Lisi und Klaus Bauernfeind auf die Suche nach einem Bauernhof – und fanden ihn 1996 in Gramatstetten bei Linz. Dass die beiden nicht am Bauernhof aufgewachsen sind, sondern Quereinsteiger waren, sehen sie heute als Vorteil: „Wir denken nur nach vorne, weil wir keine Vorlast haben.“ Von ihren Wiesen und Felder leben zu können, sehen die beiden als Geschenk und Aufgabe gleichermaßen. Auch als Chance: denn auf dem Köglerhof geht es vielfältig zu.
Hinter dem Pressschuppen, wo Birnen und Äpfel der Streuobstwiesen zu Saft und Most gepresst werden, tummeln sich die Weidegänse. Der angrenzende Hangrücken ist das Territorium der Schwäbisch-Hällischen Landschweine. Gleich daneben – unter noch mehr Obstbäumen – befindet sich die Weide der Kärntner Brillenschafe, die hier zwar nicht heimisch sind, sich aber sichtlich wohlfühlen im Mühlviertel. Neben Fleckvieh-Limousin-Rindern begegnen wir auf dem Hof auch noch Sulmtaler- und Bresse-Hühnern, die den Auslauf rund um den gesamten Hof genießen.
Trotz der großen Vielfalt am Köglerhof war es ab einem gewissen Punkt nicht mehr möglich, nur von landwirtschaftlicher Urproduktion zu leben: „Wir haben nach einer Möglichkeit gesucht, die Wertschöpfung zu erhöhen“, erzählt Klaus Bauernfeind. Über den eigenen Bioladen und die Direktvermarktung sind die beiden schließlich zu einer Mischung aus Mostheuriger und Wirtshaus gekommen. Was hier auf dem Teller landet? Hauptsächlich die selbst erzeugten Lebensmittel. Was nicht aus der eigenen Landwirtschaft stammt, darf nur von Partner:innen kommen, die mindestens bio produzieren und die Werte von Lisi und Klaus teilen.