Ein gewürzter Mürbteig mit Creme und Schokolade: Die Honigschnitte gehörte dereinst zu einer typischen burgenländischen Hochzeit dazu.
Sie gehört wie die Brabanter Krapferl, die Nussecken und die Millionentaler zu einer typischen burgenländischen Hochzeit dazu: die Honigschnitte, ein Gebäck aus mit Honig und Lebkuchengewürz parfümiertem Mürbteig und Buttercreme, das mit Schokolade überzogen wird.
Bevor im Burgenland geheiratet wurde, wurde dereinst stets gebacken. Mehlspeisen, die anlässlich einer Hochzeit zubereitet werden, haben dort eine lange Tradition. Mehr noch: In der Zeit vor dem großen Ereignis war es oft auch üblich, dass die Hochzeitsgäste dem Brautpaar Lebensmittel wie Zucker, Mehl und Nüsse vorbeibrachten, die anschließend von den Frauen wochenlang gemeinsam zu Süßspeisen verarbeitet wurden, von Schnitten über Kipferl bis Krapferl. Ebensolche Tradition hat das „Bschoadpackerl“, in dem die Gäste etwa Krapferl – also Kekse – mitbekamen.
Dieses süße kleine Dankeschön wurde heutzutage schon fast vollständig von anderen Kleinigkeiten abgelöst. Auch auf das gemeinsame Hochzeitsbacken wird nicht mehr so viel Wert gelegt und alte Rezepte, die so weitergegeben wurden, geraten in Vergessenheit. Es gibt allerdings noch vereinzelt Hochzeitsbäckereien, die die traditionellen Süßspeisen bis heute handwerklich herstellen.
Paulina Zottl
4550 Kremsmünster
Wolfgangstein 23