Der Laufener Landweizen ist aus mehreren Gründen außergewöhnlich, faszinierend und sogar bereichernd für unsere Gesellschaft: Er ist die einzige sich im Anbau befindliche originäre Landsorte der Region und konnte über die Jahre seine ursprünglichen Eigenschaften beibehalten.
Der Laufener Landweizen schmeckt nicht nur besonders fruchtig, er ist auch sehr gesund und vielfältig verwendbar.
Tamara Schmiderer
Geschätzt wird der Laufener Landweizen über die Staatsgrenzen hinweg im Salzburger Voralpenland und dem bayerischen Rupertiwinkel. Ausschließlich biologisch angebaut und verarbeitet trägt er zur kulturellen und wirtschaftlichen Verknüpfung und zum Austausch bei.
Bis zu zwei Meter hoch wächst der Laufener Landweizen – mit langen, für moderne Weizensorten untypischen, begrannten Ähren und in der Reife mit einer goldroten Farbe. Der Weizen ist sehr robust und perfekt an das lokale, niederschlagsreiche Klima des bayrisch-österreichischen Grenzgebietes angepasst. Im Geschmack ist er angenehm, leicht nussig und zeigt in der Verarbeitung besonders gute Backeigenschaften. Das aus dem Laufener Landweizen gewonnene Gebäck bleibt lange frisch und saftig. Er wird außerdem für die Herstellung lokaler Biersorten eingesetzt. Der Weizen enthält mehr als die 12-fache Menge an Gesamtcarotinoiden als konventioneller Weizen aus dem Supermarkt und das Mehl hat einen geringen Glutenanteil.
Sein Anbau schafft noch weiteren Mehrwert, indem in den Zwischenräumen Ackerwildkräuter blühen, die wiederum vielen davon abhängigen Insekten und heimischen Tieren einen wertvollen Lebensraum bieten. Einen wesentlichen Wermutstropfen gibt es allerdings: Der Ertrag liegt bei etwas unter der Hälfte im Vergleich zu anderen Weizenerträgen im biologischen Anbau. Er kann daher wirtschaftlich nur dann konkurrieren, wenn der Mindestertrag über den Preis der Produkte ausgeglichen werden kann. Als Teil der Slow Food Arche des Geschmacks ist der Laufener Landweizen ein echter heimischer Alleskönner, der seinen Preis hat.
Auf unserem Rezept-Blog findest du ein Kipferlrezept mit dem Laufener Landweizen.