Die kulturgeschichtliche Bedeutung des Montafoner Steinschafes als Landschaftspfleger auf den Hochalpen des Montafons schützte die autochthone Rasse bisher vor dem Aussterben, mittlerweile gilt sie aber trotzdem als hoch gefährdet.
Die lebhaften und zutraulichen Schafe sind im Montafonertal in Vorarlberg zu Hause. Nur in Bayern findet sich eine weitere kleine Population; ansonsten konzentriert sich die Verbreitung des Montafoner Steinschafes auf das kleine Bundesland im Westen Österreichs. Diese geografische Beschränkung ermöglicht eine sehr gezielte Zucht und gewährleistet, dass die Rasse ihre Anpassung an das lokale Klima beibehält.
Der Körperbau der Tiere ist wildtierartig und natürlich. Sie sind kleinrahmig und leicht, haben einen schmalen Kopf und dünne Beine, was sie besonders berggängig macht. So kommen sie auf Alpflächen und in Hanglagen gut zurecht. Zwischen Alpenrosen, Blaubeeren, Gehölz, Kräutern und Gräsern fühlen sie sich wohl und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Beweidung und zur Offenhaltung von Vorarlbergs höchstgelegenen, zum Teil extrem steilen, alpin geprägten Hangwiesen.
Die Tiere sind pflegeleicht, widerstandsfähig und robust gegenüber Krankheiten. Ihre Fruchtbarkeit ist hoch, und sie verwerten ihr Futter effizient. Obwohl der Fleischertrag geringer ist als bei größeren, mastfähigeren Rassen, überzeugt das feinfasrige, wildähnliche Fleisch durch seine hervorragende Qualität. Die Wolle der Montafoner Steinschafe, gekennzeichnet durch einen charakteristischen Seidenglanz, wird als lokal produzierte Besonderheit vermarktet und zu hochwertigen Textilien weiterverarbeitet.
Harald und Doris Bitschnau
6781 Bartholomäberg
Luttweg 64