Sie ist eine alte, steirische Birnensorte – und belohnt diejenigen, die Geduld haben: Die Hirschbirne trägt bis zu 200 Jahre lang Früchte.
Sie ist das Aushängeschild des Naturparks Pöllau in der Steiermark: die Hirschbirne, eine alte steirische Birnensorte, die von der mittlerweile ausgestorbenen Schneebirne abstammt. Die Hirschbirne ist spätestens im 19. Jahrhundert entstanden – und ist heute in Streuobstwiesen zu finden, aber auch in Baumreihen. Die Bezeichnung hat mit dem gleichnamigen Wildtier freilich nichts zu tun: Vermutlich stammt sie vom Wort „Hi(a)rscht“, also Herbst, was auf die späte Erntezeit Mitte Oktober bis Anfang November hinweist.
Die Anzahl der Bäume ist in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen. Denn wer einen Hirschbirnbaum anpflanzt, braucht Geduld: Erst nach rund zehn Jahren trägt er Früchte. Dann dafür bis zu 200 Jahre lang. Die rundlichen, meist gelblichgrünen Früchte haben einen ganz typischen herb-süßen, leicht säuerlichen Geschmack. Je reifer die Pöllauer Hirschbirne ist, umso mehr erinnert ihr Geschmack an Kletzen.
Die Pöllauer Hirschbirne ist eine Mostbirne und wurde traditionell als Dörrbirne verwendet, zu Edelbränden destilliert, oder zu Most vergoren. Heute gibt es in der Region eine große Vielfalt an Hirschbirnenprodukten: von Säften über Frizzante und Essig bis zu Marmelade. Seit dem Jahr 2015 ist die „Pöllauer Hirschbirne“ auch EU-weit als Ursprungsbezeichnung geschützt.
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