Gedarrtes Getreide, das zu einem Sterz verarbeitet wird, war jahrhundertelang Bestandteil der bäuerlichen Kost in Oberkärnten.
Jahrhundertelang war der Talggen – oder im Dialekt Tållgn – in Oberkärnten fixer Bestandteil der bäuerlichen Kost, speziell in der Gegend um Spittal an der Drau und im Nockgebirge. Es handelt sich dabei um gedämpftes, gedarrtes Getreide, das traditionell mit der Restwärme nach dem Brotbacken getrocknet und dann vermahlen wird. Der Talggen wird dann mit siedendem, leicht gesalzenem Wasser angerührt und mit Butter und Zucker oder Honig verfeinert.
Die Bezeichnung dürfte slawischer Herkunft sein: „Talkuna“ bedeutet Hafermehl. Tatsächlich wird Talggen aus den unterschiedlichsten Getreidesorten hergestellt: Hafer, Dinkel, Weizen oder Roggen. Teilweise werden dafür auch verschiedene Sorten zusammengemischt. Heute ist der Talggen nicht mehr sehr verbreitet. Einige Landwirt:innen vermarkten ihn noch ab Hof oder auf Bauernmärkten.