Der typische burgenländische Wein aus Direktträgertrauben war immer wieder gefährdet. Dass es ihn überhaupt gibt, ist der Reblaus zu verdanken.
Die Reblaus, die Ende des 19. Jahrhunderts viele österreichische Weingärten vernichtete, ist der Grund dafür, dass es ihn gibt: den Uhudler. Der typische burgenländische Wein ist eine Cuvée aus sogenannten Direktträgersorten wie Concord, Delaware, Elvira und Ripatella, unveredelten Rebsorten, die aus den USA stammen und gegen die Reblaus resistent sind. Der charakteristische Geruch und Geschmack des hellroten Uhudlers erinnert an Erdbeeren oder Johannisbeeren. Aus Uhudlertrauben werden unter anderem auch Säfte, Essige und Marmeladen produziert.
Der Uhudler war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in Gefahr. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Auspflanzung der Rebsorten verboten, der Uhudler zwischenzeitlich nur als Haustrunk erlaubt und nach dem Glykol-Weinskandal gar nicht mehr. Seit 1992 darf man den Uhudler wieder legal keltern, verkaufen und trinken – allerdings wieder nur befristet: Denn die Rebsorten für den Wein sind auf EU-Ebene aktuell nur bis 2030 zugelassen.
Der Name des Getränks rührt übrigens angeblich vom Effekt des Weins: Die Weinbauern sollen, nachdem sie zu viel Uhudler konsumiert hatten, wie Uhus ausgesehen haben.
Gusto bekommen? Hier findest du ein Rezept mit Uhudler.