Der weiße Hartmais mit seinem charakteristisch süßen Geschmack war einst bäuerliches Grundnahrungsmittel – und wird seit 2005 wieder vermehrt angebaut.
Der Vorarlberger Riebel ist eines der typischen bäuerlichen Gerichte in kargen Regionen: kalorienreich und günstig. Dazu wird Maisgrieß mit Wasser, Milch und Salz aufgekocht, in einer heißen Pfanne mit Butter unter ständigem Stochern („Riebeln“) zu kleinen Klümpchen gebraten und nach Geschmack mit Zucker und/ oder Obst serviert. Die Basis dafür: der Riebelmais – ein spezieller weißer Hartmais mit charakteristisch süßem Geschmack.
Dieser kam wahrscheinlich über Italien Mitte des 17. Jahrhunderts nach Vorarlberg und in die nähere Umgebung. Er diente hauptsächlich der Eigenversorgung, da sehr hohe Ernten auf kleinem Raum erzielt wurden. Nachdem der Riebelmais Mitte des 19. Jahrhunderts fast verschwunden war, entstand 2005 eine Initiative, um ihn wieder vermehrt zu kultivieren und den Bekanntheitsgrad zu steigern. Damit folgte man der Schweiz, die zu dem Zeitpunkt bereits den „Rheintaler Ribelmais“ schützen ließ.
Heute wird der echte Vorarlberger Riebelmais hauptsächlich im Rheintal zwischen Bregenz und Feldkirch angebaut, wo ihm der hohe Niederschlag zugute kommt. Vermarktet wird er unter der Marke „Ländle Riebel“.
Richard Dietrich
6923 Lauterach
Lerchenaußerstraße 45
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