Beinahe wäre es fast gänzlich von den Weiden und aus den Ställen verschwunden, das Waldviertler Blondvieh. Nicht zuletzt seit Gründung des Slow Food Presidio Waldviertler Blondvieh widmet sich eine Gruppe biologischer oder bio-dynamischer Züchter:innen dem Erhalt der alten Rasse.
Wir nehmen ein langsameres Wachstum und geringeres Gewicht in Kauf, weil wir die Qualität des Fleisches in den Vordergrund stellen.
Gabriel Fegerl
Gut angepasst an das raue, nasskalte Klima des Waldviertels, zählt das Waldviertler Blondvieh als alte, bodenständige Landrasse heute zu den häufigsten der Region. Doch das war nicht immer so: Während es bereits seit der Besiedelung des Waldviertels in der Region gehalten wurde und bis in die 1960er Jahre weit verbreitet war, wurde es in den darauffolgenden Jahren stetig vom schnell wachsenden Fleckvieh aus den Ställen und von den Weiden verdrängt. Schließlich war es fast ausgestorben, ehe 1982 ein intensives Erhaltungszuchtprogramm das Überleben der Rasse sicherstellte.
Wie bereits sein Name verrät, zählt das Waldviertler Blondvieh zu den Gelbviehschlägen, die Tiere sind demnach meist semmelblond bis hellrot mit gelbgrauen Hörnern und Klauen. Charakteristisch ist zudem der schmale Körperbau. Das Waldviertler Blondvieh gilt als genügsam, wetterhart, an karge Böden gewöhnt und krankheitsresistent. Es zeichnet sich durch eine hervorragende Fleischqualität und einen intenstiv, würzigen Geschmack aus. Durch die langsame Aufzucht und die ausschließliche Fütterung mit Heu und Grünfutter unterscheidet sich das Fleisch von üblichem Rindfleisch – es ist feinrasrig, dunkel, stark marmoriert sowie saftig, fettarm und besonders zart. Traditionell wird das Fleisch für Gerichte wie Tafelspitz, Zwiebelrostbraten, Kesselgulasch oder Schnitzel verwendet.
Im Jahr 2016 wurde das Presidio Waldviertler Blondvieh gegründet, um die ausschließlich biologisch oder bio-dynamisch wirtschaftenden Züchter:innen in ihrem Vorhaben zu bestärken und das Waldviertler Blondvieh wieder einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Gusto bekommen? Auf unserem Blog findet ihr das Rezept für Rindersteaks vom Waldviertler Blondvieh!
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