Der Rote Veltliner gilt als eine der europäischen Ur-Sorten und ist doch nur mehr auf ganz kleinem Raum vorzufinden. Daher haben sich zehn österreichische Bio-Winzer:innen zusammengetan, um dem Roten Veltliner die verdiente Aufmerksamkeit zurückzugeben: die Slow Food Gemeinschaft "Roter Veltliner Donauterrassen".
Die Rote Veltliner-Rebe ist eine alte und traditionsreiche Rebsorte, die eng mit der Region Wagram verbunden ist. Aus diesem Grund haben sich im Februar 2020 Bio-Winzer:innen zur Slow Food Gemeinschaft "Roter Veltliner Donauterrassen" zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie das Ziel, die Geschichte der Sorte zu dokumentieren und sie entlang der Donauterrassen weiterzuentwickeln. Sprecher der Gemeinschaft ist Hans Czerny, der zusammen mit seinen Kolleg:innen eine gemeinsame Philosophie definiert hat:
Die Rote Veltliner-Rebe soll zu einem generationenübergreifenden Kulturgut werden, das mit viel Herzblut und Leidenschaft kultiviert wird. Schon im Jahr 2010 wurde sie in die Slow Food Arche des Geschmacks aufgenommen und 2020 als Slow Food Presidio ausgezeichnet, um sie zu erhalten, zu pflegen und weiterzuentwickeln. Um dies zu erreichen, wird auf jedem Weingut regelmäßig eine Selektion der Rebstöcke durchgeführt, um die erwünschten charakteristischen Eigenarten und Spielarten zu erhalten und zu fördern. Die Winzer:innen des Presidios sind auf der Suche nach Authentizität und versuchen, die Talente der Trauben zu fördern, um besondere Weine hervorzubringen. Ein weiteres Ziel ist die Erforschung und Dokumentation der Geschichte des Roten Veltliners.
Die Winzer:innen der Slow Food Gemeinschaft stehen für eine organisch-biologische Bewirtschaftung, Trauben aus einem engen regionalen Radius, einen verminderten Höchstertrag, Handlese, Spontangärung ohne Reinzuchthefen sowie Verzicht auf Aufbesserung und tierische Schönungsmittel. Die Rebsorte eignet sich besonders gut für die biologische Bewirtschaftung, da sie eine frühe und ausgewogene Reife bei niedrigem Alkoholgehalt ermöglicht. Die Weine werden frühestens nach dem ersten Frühlingsvollmond in den Verkehr gebracht. Die beste Lagen sind sonnige Terrassen mit lockerem oder sandigen, nicht zu feuchtem Untergrund.
Zusammen wollen die Winzer:innen der Slow Food Gemeinschaft "Roter Veltliner Donauterrassen" die Rebsorte noch unabhängiger von Wettereinflüssen, Klimawandel und dem Zutun der Winzer:innen machen. Sie planen zudem regelmäßige öffentliche Auftritte und Präsentationen, um das Potenzial der Sorte hinsichtlich optimaler Traubenreife und Langlebigkeit der Weine zu demonstrieren und bekannt zu machen.
Mitglieder der Slow Food Gemeinschaft sind diese Weingüter:
Familien-Weingut Wimmer-Czerny | https://www.wimmer-czerny.at/
Bioweingut Herbert Schabl | http://weingut-schabl.at/
Bioweingut Mantlerhof | http://www.mantlerhof.com/
Bioweingut Soellner | http://www.weingut-soellner.at/
Weingut Salomon Gut Oberstockstall | http://www.gut-oberstockstall.at/
Bioweingut Obenaus | http://www.mo-unchained.at/
Bioweingut Haidl | https://www.weinguthaidl.at/
Bioweingut Familie Bauer | http://www.familiebauer.at/
Die Slow Food Gemeinschaft Roter Veltliner Donauterrassen hat bereits einige Projekte erfolgreich umgesetzt, auf die sie besonders stolz ist. Dazu gehören die Schneckenpartie 2020 und der Schneckenpfad 2022, die beide großen Anklang bei den Besucher:innen fanden. Für das Jahr 2023 haben sich die Mitglieder der Gemeinschaft wieder einiges vorgenommen. Geplant sind unter anderem Verkostungen mit Restaurants in Österreich und im Ausland sowie eine Messebeteiligung. Auch die Schneckenpartie 2023 ist bereits in Planung: Sie findet am 3. September 2023 in Gut Oberstockstall statt.
Wer mehr über den Roten Veltliner erfahren möchte, findet dazu einen eigenen Eintrag in unserem Arche- und Presidi-Lexikon. Wer mehr über die Slow Food Community Roter Veltliner Donauterrassen erfahren möchte, kann das auf ihrer Website https://www.roterveltliner.bio tun.
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