Anlässslich des Weltfrauentags am 8. März dürfen wir euch die Plattform „Female Chefs“ von Karin Stöttinger vorstellen, eine Plattform für mehr Sichtbarkeit der führenden Frauen in der Kulinarikbranche, die Karin 2023 ins Leben gerufen hat.
Mein Name ist Karin Stöttinger, ich bin gebürtige Welserin, stamme und wohne also in Oberösterreich. Mein ganzes Leben lang probiere ich mich immer schon aus und lasse meinen Ideen freien Lauf. Daraus sind die den letzten zehn Jahren drei Kochbücher im Brandstätter Verlag in Wien entstanden, das erste „Shaking Salad“ wurde sogar zum Bestseller und in zwei weiteren Sprachen übersetzt.
Nebenbei startete ich meinen Foodblog geschmacksmomente.com, auf dem ich bis heute kreativ, einfache Rezepte poste. Der Blog wurde mit allen deutschsprachigen Auszeichnungen wie dem Austrian Food Blog Award mehrmals ausgezeichnet. Mit meinen eigenen, vier Rezeptmagazinen in wundervollen Design, gedruckt auf hochwertigen Papier gelangen uns Designauszeichnungen wie der Red Dot Award. Seit September 2022 bin ich jetzt selbstständige Fotografin und Texterin in meinem Kreativbüro karinstoettinger.com und mein neustes Projekt ist die Plattform female-chefs.com, die Plattform für mehr Sichtbarkeit der führenden Frauen in der Kulinarikbranche.
Die Erkenntnis, dass einige meiner schönsten Geschmacksmomente bei Köchinnen stattgefunden hat und diese medial absolut unter repräsentiert sind. Meine Suche nach dem Schlagwort „Köchin Österreich“ ergab dann noch genau zwei Treffer und die künstliche Intelligenz fand genau drei Frauen. Das war der ausschlagende Moment und der Grundstein für die Plattform.
Als Außenstehende habe ich eine sehr individuelle Sicht auf die Branche. Was ich feststelle, ist das Ungleichgewicht in der Berichterstattung und auf den Podien dieses Landes. Eine fehlende Sichtbarkeit führt natürlich zu weniger Buchungen, Auslastung, Mitarbeitendenanfragen und Einladungen auf Podien oder Interviews in Magazinen.
Jede Frau wird am Ende ihres Interviews gefragt, mit wem sie bereits gerne zusammen arbeitet. So spinnt sich der rote Faden zwischen den Interviews immer weiter. Natürlich kommen auch Frauen auf mich zu.
Gerne die Porträts alleine durchklicken oder mich kontaktieren und schauen, wer zur jeweiligen Veranstaltung gut passen würde. Erst heute bekam ich einen Call von einer Strandbadkioskbesitzerin, die im Sommer jeden Montag ein Four-Hands-Dinner veranstaltet und fragte, wer meiner Meinung nach gut dazu passen würde. Aus dem netten Gespräch entsteht vielleicht eine gemeinsame Female-Chefs Veranstaltung vor Ort. Und wie kann man mich fördern? Über die Frauen sprechen und ihre Namen und Geschichten weiter erzählen und nennen, wenn man selbst einmal gefragt wird.
Bei meiner ersten Podiumsdiskussion in Wien gab es im Anschluss eine informelle Female Chefs Kick-off Veranstaltung rein für die Damen vor Ort. Aus dem Gespräch ergaben sich konkrete Hilfestellungen für eine Köchin, die sich gerade selbstständig machen wollte. Das Feedback war so ehrlich und positiv, dass sie heute kurz vor der Eröffnung ihres ersten Unternehmens steht.
Netzwerken ist das A und O. Aus den Gesprächen geht immer wieder hervor, dass sich die Damen teilweise untereinander nicht kennen.
Die ersten Stammtische sind geplant und es wird in jedem Bundesland ein rein weiblicher Stammtisch in kleiner Runde stattfinden. Dabei wird es pro Veranstaltung zwei Wild-Cards für junge Mädchen in Ausbildung geben. Ich glaube, dass beide Seiten profitieren werden.
Weiters sind die ersten Female Chefs Reisen zu ausgewählten Köchinnen in und außerhalb Österreichs geplant. Dabei steht auch das gemeinsame, das Lernen und Netzwerken im Vordergrund.
Ich erhoffe mir, dass 2024 die Kulinarikbranche divers erzählt wird. Wie schade wäre es, wenn wir all die Geschichten und Erfahrungen dieser Frauen nicht hören und sehen und vor allem nicht daraus Schlüsse für uns selbst ziehen könnten.
Was ich mir wünsche ist ein selbstverständliches Miteinander, ein gemeinsamer Auftritt aller Geschlechter und eine Einkehr von Normalität.
Jede Person kann mich auf ganz unterschiedliche Arten unterstützen – von dem/ der Interviewer:in bis hin zur monetären Unterstützung. Ich freue ich über jede Anfrage, denn nur gemeinsam können wir das Thema groß machen.