Aufhören sich zu ärgern und selber machen – mit diesem Entschluss wurde Martin Allram zum Quereinsteiger in der Landwirtschaft. Heute muss er niemanden mehr überzeugen – Urgetreide ist wieder in aller Munde.
Es ist auch unsere Aufgabe, die Geschichte hinter unseren Produkten zu erzählen.
Martin Allram
Wenn Martin Allram in seinem Feld steht, ist er auf Augenhöhe mit seiner Waldstaude. Die alte Roggensorte mit den langen Ähren, die auch Slow Food Presidio ist, reicht ihm fast bis zum Kinn. Bis zur Ernte wird sie zwischen 2,5 und drei Meter hoch sein. Zufrieden und glücklich ist Allram über das, was ihm hier in Dietmannsdorf im südlichen Waldviertel zwischen Horn und Waidhofen gelungen ist. Denn gerade am Beginn wurde er von seinen Kolleg:innen mitunter auch kritisch beäugt: Alte, wenig ertragreiche Getreidesorten anbauen? Noch dazu ganz ohne Chemie?
„Es hat mich einfach so geärgert, was in den Supermärkten angeboten wurde. Irgendwann wollte ich mich nicht mehr ärgern und hab beschlossen: Ich lebe das jetzt einfach vor.“ Und so hat er 2005 seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und auf dem Hof seiner Eltern mit dem Anbau von Urgetreide nach biologisch-dynamischen Grundsätzen begonnen. „Nur“ Bio-Produkte anzubauen, war ihm nie genug. Er möchte im wahrsten Sinne des Wortes Lebens-Mittel produzieren.
„Wenn mir damals jemand gesagt hätte, wie viel Arbeit da vor mir liegt, ich weiß nicht, ob ich das angefangen hätte“, sagt Martin. Denn gerade am Beginn war der Anbau des wenig ertragreichen Getreides nicht immer wirtschaftlich. Heute erleben die alten Getreidesorten eine Renaissance. Martin Allram bewirtschaftet mittlerweile 49 Hektar Ackerfläche und konzentriert sich auf rund 20 Sorten, die im südlichen Waldviertel besonders gut gedeihen: von Waldstaude oder Johannisroggen über Russischen oder Sibirischen Roggen, Schwarzen Emmer, Einkorn, Khorasan-Weizen, Purpur-Weizen, Erler Kolm bis hin zum Attergauer Dinkel. „Du musst den Boden wahrnehmen, von ihm lernen und ihn aufbauen.“
Deine Unterstützung macht den Unterschied: Mit deiner Spende bewahrst du seltene Obst- und Gemüsesorten und bedrohte Tierrassen, stärkst kleine Produzent:innen und förderst ein gutes, sauberes und faires Ernährungssystem für alle. Gemeinsam setzen wir uns für die Zukunft unserer Lebensmittel ein – regional und weltweit.