Dieser Eintrag wurde vom Betrieb selbst verfasst, da unser Slow Food Team bislang noch nicht die Möglichkeit hatte, den Betrieb persönlich mit Redakteur:in und Fotograf:in zu besuchen. Dennoch garantieren wir, dass alle aufgenommenen Betriebe zu 100% unseren Kriterien „gut, sauber und fair“ entsprechen Plätze im Slow Food Genussführer können niemals gekauft, sondern nur verdient werden.
In Sulztal an der südsteirischen Weinstraße befindet sich der erste und einzige bio-zertifizierte Buschenschank der Steiermark. Hier leben Bio-Pionier Otto Knaus und seine Verlobte Dani ihre Philosophie von Nachhaltigkeit und Bio-Qualität konsequent und mit Leidenschaft. Vom prämierten Bio-Weingut über üppige Streuobstwiesen bis hin zu eigens angelegten Biotopen – jeder Aspekt ihres Betriebs ist auf ökologische Bewirtschaftung ausgelegt. Im Mittelpunkt steht ihr Bio-Buschenschank, der mit seiner veganen Brettljause Pionierarbeit geleistet hat – und immer noch leistet.
„Die Natur zeigt mir, wie es geht, worauf ich achten muss und darf.“
Otto Knaus
Das Weingut der Familie Knaus in Sulztal an der steirischen Weinstraße hat eine lange und bewegte Geschichte. Bereits 1301 erstmals erwähnt, ist es seit über 100 Jahren im Besitz der Familie Knaus. 1994 übernahm Otto Knaus das elterliche Weingut und stellte es im Jahr 2000 auf biologische Bewirtschaftung um – getragen von tiefem Respekt und Liebe zum Boden und zum Leben. Otto hat eine klare Philosophie: „Sehen, Fühlen, Schauen und Spüren. Die Natur zeigt mir, wie es geht, worauf ich achten muss und darf.“ Die Bio-Weingärten erstrecken sich auf sechs Hektar, auf denen zehn Rebsorten in Süd- und Südsüdwestlagen gedeihen: Grauburgunder, Morillon, Muskateller, Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Welschriesling, Cabernet Sauvignon, Gewürztraminer und die PIWI-Sorte Muscaris. Das illyrische Klima, beeinflusst von der Adria, schafft ideale Bedingungen für den Weißweinanbau. Heiße Tage und kühle Nächte verleihen den Weinen ihren einzigartigen Charakter. Der Boden in den Weingärten, bestehend aus Ton, Mergel und Silikat, prägt den Wein: „Der lehmige Schluff und Mergel des Bodens geben dem Wein ein einzigartiges Terroir“, sagt Otto. Um das Potenzial jedes Jahrgangs optimal zu nutzen, werden die Trauben nur bei voller Reife gelesen. Durch schonende Verarbeitung und Spontanvergärung keltert Otto individuelle Jahrgangsweine, die das jeweilige Jahr in ihrer Einzigartigkeit widerspiegeln.
Doch Otto geht es nicht nur um den Wein. Neben den Weinstöcken gedeihen auch zahlreiche andere Pflanzen: Brennnessel, Beinwell, Schafgarbe, Brunnenkresse, Disteln, Kräuter und Gräser. Zudem setzt er auf natürliche Schädlingsbekämpfung und legt großen Wert darauf, ausreichend Lebensräume für die Tierwelt zu schaffen, um ein natürliches Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen zu erhalten. Durch das alternierende Mähen der Wiesenstreifen zwischen den Weinreben – jede zweite Reihe wird zeitversetzt gemäht – fördert er die Biodiversität. Die Streuobstwiese, aus deren Äpfeln Otto Apfelsaft presst, wird schonend mit einem Balkenmäher und in einer höheren Schnittlage als üblich gemäht. Darüber hinaus hat Otto eigene Biotope für Reptilien, Amphibien und Vögel angelegt. Schmetterlinge, Bienen, Marienkäfer, Spinnen, Schlangen, Hummeln und Wespen leben im Bio-Weingarten und tragen zu einem lebendigen Ökosystem bei. „Ein Weingarten soll leben und blühen, wachsen und gedeihen – mit dem Ergebnis, dass sich auch die Weinreben sichtlich wohlfühlen“, sagt Otto.
Im Jahr 2005 wagte die Familie Knaus einen weiteren logischen Schritt in ihrer nachhaltigen Entwicklung: die Umwandlung ihres traditionellen Buschenschanks in einen Bio-Buschenschank. „Nur“ Bio-Wein zu erzeugen, reichte der Familie nicht mehr aus – sie wollten sicherstellen, dass alle angebotenen Produkte im Buschenschank den höchsten Bio-Standards entsprechen. Seither wird der Betrieb regelmäßig von der Austria Bio Garantie kontrolliert und zertifiziert. Ein bedeutender Meilenstein war auch die Einführung der veganen Bio-Brettljause im Jahr 2010. Was zunächst als absolute Rarität galt, hat sich schnell zu einem festen Bestandteil der Speisekarte entwickelt und ist bei den Gästen heute nicht mehr wegzudenken. Das Angebot wird durch frisches Gemüse, hausgemachte Aufstriche und einen Käferbohnensalat ergänzt. Roggen-Weizen-Brot sowie Dinkel-Brot werden noch im traditionellen Holzofen gebacken. Dazu können die Gäste aus einer Auswahl an Bio-Weinen, Bio-Säften und Bio-Bränden wählen. Was nicht aus eigenem Anbau stammt, wird von befreundeten Bauern und Bäuerinnen aus der Süd-, West- und Oststeiermark bezogen – freilich alles aus biologischer Landwirtschaft.
Otto Knaus
8461 Gamlitz
Sulztal an der Weinstraße 8
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