Marc Mößmer ist mit Biofisch der ultimative Pionier der biologischen Fischzucht. Und sein Karpfenteich in Heidenreichstein ein reichhaltiges Ökosystem mit großer Tiervielfalt.
Es wäre viel wichtiger, einen Karpfen zu essen als eine Forelle.
Marc Mößmer
Man fährt eine ganze Weile durchs nördliche Waldviertel, bis man bei Marc Mößmer angelangt ist. Und wenn man dann da ist, traut man seinen Augen kaum. Denn der Fischteich, den der gebürtige Bayer hier bewirtschaftet, ist riesig: Tatsächlich erstreckt er sich auf rund 47 Hektar zwischen Vitis und Heidenreichstein. Marc hält hier im Teichgut Haslau hauptsächlich Karpfen und Schleien, aber auch Rotaugen und Braxen, Welse, Hechte und Zander schwimmen hier. „Das Ökoystem eines Karpfenteichs beinhaltet eigentlich viele verschiedene Fische.“
Marc Mößmer ist mit seinen Bio-Fischen (die er unter anderem auf Märkten und in Wien-Hernals verkauft) ein Pionier – nicht nur in Österreich. Vor rund 25 Jahren hat er die ersten biologischen Fischzuchtrichtlinien Europas entwickelt, einige Jahre später dann die Demeter-Richtlinien, nach denen er im Teichgut Haslau wirtschaftet. „Es ist ein Kampf gewesen“, sagt er über die Überzeugungsarbeit bei den Teichwirt:innen in der Gegend. Einige bekam er rasch an Bord, andere bekämpften ihn und seine Ideen. „Und jetzt sind wir hier im Waldviertel zu 60 Prozent bio.“
Der logische Bio-Fisch ist für Marc der Karpfen: Er braucht anders als Raubfische nur seine Weide und etwas Getreide. „Ich arbeite seit 25 Jahren daran, den Leuten zu erklären, dass es wichtiger wäre, einen Karpfen zu essen als eine Forelle“, sagt der Teichwirt. A propos Essen: Aus dem Teich geholt werden die Fische immer im Spätherbst – dafür wird das Wasser aus dem riesigen Teich in den nächsten abgelassen. Das Abfischen, nach dem die Fische dann in kleinere Teiche mit klarem Wasser kommen, dürfte jedes Mal ein ziemliches Spektakel sein.
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