In einem guten Kreislauf aus Vieh- und Ackerwirtschaft wird am Archehof Joklas Michl in Dechantskirchen am Wechsel gearbeitet. Jakob Glatz und seine Eltern Erika und Josef erhalten dabei alte Nutztierrassen, aber auch alte Gemüsesorten.
„Landwirtschaft ist ein Grundstein der Gesellschaft.“
Jakob Glatz
Murbodner Rinder, Schwäbisch-Hällische Landschweine, Ennstaler Bergschecken, Sulmtaler Hühner, Tiroler Grauvieh: Der Biohof Joklas Michl ist Heimat seltener Nutztierrassen. Im Jahr 2000 holten sich Erika und Josef Glatz die ersten Tiere auf ihren Hof im steirischen Dechantskirchen am Wechsel, 2022 hat Sohn Jakob den Archehof in seiner ganzen Vielfalt übernommen. Frischfleisch und Eier vermarktet Familie Glatz ab Hof: „Wennst nix G’scheits isst, wer bist denn dann?“, sagt Jakob. Neben der Produktion von wertvollen Lebensmitteln für sich selbst und ihre Ab-Hof-Kund:innen ist der Familie aber auch das Wissen um artgerechte Tierhaltung wichtig: „Tiere sind Lebewesen und keine Produkte.“ So werden alle Tiere am Biohof Joklas Michl extensiv auf den Streuobstwiesen rund um den Hof gehalten, den Sommer verbringen die Rinder auf einer Gemeinschaftsalm am Wechsel.
Der junge Landwirt Jakob ist überzeugt: „Landwirtschaft ist ein Grundstein der Gesellschaft.“ Er versucht den Hof, der schon seit über 25 Jahren biologisch bewirtschaftet wird, im Sinne seiner Eltern fortzuführen und einen guten Kreislauf aus Viehwirtschaft und Ackerwirtschaft zu schaffen. Das Futter für seine Tiere wächst auf den eigenen Feldern, die Tiere wiederum liefern wertvollen Dünger für die Äcker und Gemüsegärten. Denn neben Mais und Erdäpfeln gedeihen hier auch Weizen, Attergauer Dinkel und Amilo-Roggen. Frisch vermahlen wird das Getreide immer freitags in der hofeigenen Backstube von Erika zu Salzstangerl, Käsestangerl, Dinkelsemmerl, Hausbrot und zum „Jokl-Brot“, einem hundertprozentigen Roggenbrot, verbacken.
Neben Brot, Eiern und Fleisch – das Jakob zwei Mal im Jahr verkauft und teilweise auch an Norbert Hackl vom Biohof Labonca liefert – gibt es im Hofladen seit Kurzem auch eigenes Bio-Gemüse. Das bauen Jakobs Mutter und die Cousine seines Vaters größtenteils im Freiland auf rund 2000 Quadratmetern hinter dem Hof an. Im Folientunnel gedeihen zusätzlich wärmeliebendere Pflanzen wie Paradeiser. Und natürlich dürfen auch da alte Sorten nicht fehlen: neben Ochsenherz-Paradeisern wächst hier etwa auch die aus Russland stammende Fleisch-Paradeisersorte „Tschernij Prinz“.
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