Auf ihrem Biohof in Rohrbach im Mühlviertel pressen Sonja und Anton Steyrl Lein- und Hanföl besonders schonend. Die Saat dafür stammt von den eigenen Feldern. Und auch der Presskuchen wird noch zu hochwertigen Lebensmitteln veredelt.
Wir wollen auch in Zukunft kleinbäuerlich bleiben.
Sonja Steyrl
Auf den Feldern um den Biohof Steyrl wachsen Dinkel, Hafer, Roggen, Lein und Hanf – in einer fünfjährigen Fruchtfolge und mit vielen Untersaaten wie Rot- und Weißklee, Leindotter und Weidelgras. „Wir leben mit dem Samen vom Anbau bis zur Ernte voll mit“, sagt Anton Steyrl. Er bewirtschaftet den Hof seiner Eltern im oberösterreichischen Rohrbach heute gemeinsam mit seiner Frau Sonja. Um ihrem eigenen Qualitätsanspruch gerecht zu werden, machen die beide fast alles am eigenen Hof: „Das beste Getreide ist letztlich das, das man selbst vermehrt“, sagt Sonja.
Eigentlich war der Hof, der bereits seit 1976 biologisch bewirtschaftet wird, ein klassischer Mischbetrieb. Doch weil Sonja und Anton gerne reisen, waren sie auf der Suche nach einer unabhängigeren Art der Landwirtschaft. „Weil wir selbst voll auf hochwertige Speiseöle stehen, sind wir neben dem Getreideanbau auf das Ölpressen gekommen“, sagt Anton. Das geht am Biohof Steyrl besonders sanft vonstatten: Nach dem Dreschen und dem schonenden Trocknen der Saaten presst Anton jede Woche frisch – kleine Chargen, langsam und mit wenig Druck. Auf diese Weise entstehen das goldgelbe Leinöl („Der schöne Sommer ist im Leinöl sichtbar“) mit dem milden, leicht nussigen Geschmack und das aromatisch-nussige, gelb-grünliche Hanföl. „Wenn ich sehe, wie der Sommer ist, kann ich mir schon vorstellen, wie das fertige Öl schmeckt.“
Weil das Öl sanft gepresst wird, bleibt auch ein geschmackvoller, teilentölter Presskuchen übrig, den Anton und Sonja zu Mehl mahlen. Daraus sollen bald Teigwaren entstehen – wie auch aus dem Dinkelmehl, das eine befreundete Produzentin für Anton und Sonja schon jetzt zu unterschiedlichen Nudelarten verarbeitet. Diese finden die Kund:innen des Biohofs neben den Ölen, dem Mehl aus den übrigen Getreidesorten, Müslis, Flocken, Reis und Saaten im Hofladen, der rund um die Uhr offen hat, wie Sonja sagt: „Wir haben so einen engen Kontakt zu unseren Kund:innen, dass alles voll gut funktioniert.“
Sonja und Anton Steyrl
4150 Rohrbach
Lanzerstorf 1
Öffnungszeiten: Selbstbedienung (täglich 7:00-20:00); Verkauf und Beratung freitags (8:30-12:00 und 13:00-16:00)
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