Auf einem versteckten Flecken Erde im Kamptal baut Tristan Toé mit seiner Frau Jahwezi Graf jedes Jahr mehr Gemüsearten an. Dabei war der Boden dafür eigentlich nicht prädestiniert.
Wir wollen den besten Geschmack für unser Gemüse.
Tristan Toé
Nicht einmal strömender Regen hält Tristan Toé davon ab, ein Gemüsebeet nach dem anderen aufzusuchen: Auf jeden Erdapfel, die er mit den Händen aus der Erde zieht, folgt noch eine in anderer Farbe, auf Rote Rüben der Sellerie, auf Kartoffeln die Artischocken und natürlich die Paradeiser: 150 verschiedene Sorten baut er auf seinem Hof am Wachtberg im Kamptal an. Auf einem versteckten Fleck, umgeben von Wald. Und auf einem ursprünglich kargen, dünnen Boden, der sich zu Beginn eigentlich nicht wirklich für den Gemüseanbau eignete.
Inzwischen ist das freilich anders. Seit der malisch-chinesisch-französische Landwirt („Ich bin ein Erdling“) angefangen hat, mit seiner Frau Jahwezi Graf das Land rund um das Haus seiner niederösterreichischen Schwiegereltern zu bewirtschaften, hat sich einiges getan. Das sieht man, wenn Tristan die Erde in seinen Fingern zerkrümelt: Immer noch mag man rasch auf Fels stoßen – aber das, was darüber liegt, lässt die Pflanzen prächtig gedeihen. Rund 70 Gemüsearten haben Jahwezi und Tristan derzeit, jedes Jahr kommen fünf bis zehn dazu. „Wir sind ein Vielfaltsbetrieb.“
Manche hat Tristan, der in Frankreich eine Pflanzenzuchtausbildung gemacht hat, selbst kreiert: die gelbe Paradeiser Kayoulou zum Beispiel, nach seiner Tochter benannt. Insgesamt sucht er ständig nach den Pflanzen, die aus seinem Boden das Beste herausholen. Und das ist längst nicht alles: Biosain – so der Name des Unternehmens, in dem auch Osain, der Yoruba-Gott der Pflanzen, enthalten ist – ist ständig in Bewegung. Unter anderem ist Tristan dabei, einen Raum für Workshops zu schaffen. Denn inzwischen hat er hier so viel Erfahrung, dass auch andere von ihm lernen wollen.