Eintönigkeit geht für Waltraud Froihofer gar nicht. Das zeigt sich nicht nur in der Vielfalt an Tieren auf ihrem Hof in der Steiermark, sondern auch an den Produkten: von Joghurt bis Grubenkraut.
Das, was wir tun, wollen wir gut und nachhaltig machen.
Walter Sommersguter
Wenn Waltraud Froihofer erzählt, dass sie es gern bunt mag, dann ist das nicht nur so dahergesagt. In ihrem Stall trifft man auf Fleckvieh und Jerseykühe, mit freilaufenden Kälbern und dem freundlichen Ochsen Ferdl, daneben gackern Sulmtaler Hühner, die Teil der Arche des Geschmacks sind. Hinter dem Stall fressen zwei Schweine vor sich hin, oberhalb weiden Waldschafe. Mit ihrem Mann Walter Sommersguter hat sie den Hof im steirischen Fischbach 2007 übernommen. Und seitdem einiges entwickelt – von hausgemachtem Joghurt bis Grubenkraut, einem Slow Food Presidio-Produkt.
„Ich habe mich immer schon für verschiedene Sachen interessiert“, sagt Waldtraud. Eigentlich hat sie Ethnologie studiert, ihr Mann Walter Soziologie, bis zur Hofübernahme lebten sie in Wien. „Dass wir manche Sachen ein bisserl anders machen, hat auch den Grund gehabt, dass wir es nicht besser gewusst haben“, sagt ihr Mann. „Wichtig ist uns jedenfalls, dass wir das, was wir tun, gut und nachhaltig machen.“ Dazu gehört auch die kleine Hofmolkerei, in der die Bio-Milch zu Joghurt, Butter oder Topfen verarbeitet wird – und für die der Impuls eigentlich aus der Hauptstadt kam.
Bei einer Verkostung ihres Grubenkrauts – in Erdgruben milchsauer vergorene Krautköpfe, eine fast vergessene Tradition, die sie wiederbelebt haben – entdeckten sie einen freien Standplatz am Kutschkermarkt. Mit dem begann die Milchverarbeitung am Hof, es folgte ein Lokal: alles andere als eintönig, aber auf die Dauer etwas viel. Inzwischen liefert der Froihof an Geschäfte in Wien und Graz. Neue Ideen wird es dabei wohl immer geben. „Ich mag die geistige Herausforderung“, sagt Waltraud. „Und meine Motivation ist, den Bauernhof in die Zukunft zu führen.“
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