Mit viel Liebe zur Vielfalt und Handarbeit führt Manuel Stockinger den Hof seiner Familie in Naarn weiter und versorgt die Mühlviertler:innen mit frischem, saisonalen Bio-Gemüse. Dabei experimentiert der weitgereiste Biobauer auch gerne mit exotischen Kulturen.
Die Spinnereien kommen vom Reisen.
Manuel Stockinger
„Die Spinnereien kommen vom Reisen“, sagt Gemüsebauer Manuel Stockinger. Auf seinen Feldern in Naarn im unteren Mühlviertel gedeihen nämlich nicht nur die klassischen Gemüsekulturen und Lieblingssorten seiner Kund:innen, sondern auch Ingwer und Asia-Salate wie die Sorte Mizuna, die er auf seinen Asien-Reisen entdeckt hat („Ich hab‘ mir gedacht, das müsste doch bei uns auch gehen.“). 2015 hat er den Hof gemeinsam mit seiner Frau Birgit übernommen und auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Weil jetzt alles händisch gehackt, bearbeitet und geerntet wird, braucht er seit der Umstellung doppelt so viele Mitarbeiter:innen wie davor. „Aber mir taugt es, dass wir Arbeitsplätze geschaffen haben.“
Gemüse hat am Biohof Voggeneder grundsätzlich schon eine lange Tradition: Bereits Manuels Großeltern begannen 1945 neben dem Milchvieh mit dem Anbau von Kraut und Rüben. Seit 1984 gibt es den Hofladen am Betrieb, ebenso lange fahren die Stockingers auf Märkte im Umland, um ihr Gemüse direkt zu verkaufen. Sich selbst sieht Manuel als klassischen Gemüsebauer: „Wir sind typische Landwirte.“ Auf seinen zwölf Hektar pflanzt er heute 50 verschiedene Kulturen und 130 Sorten. Besonders wertvoll sind für ihn seine Folientunnel – die versucht er das ganze Jahr über zu nutzen, etwa für Wintergemüse und Salate in den kalten Monaten oder für empfindliches Fruchtgemüse in den warmen Monaten.
Und Manuel ist als Gemüsebauer durchaus mutig: Er baut auch Kulturen an, für die sich die Nachfrage erst entwickeln muss, etwa Süßkartoffeln oder Winterportulak. Dabei steht der Geschmack für ihn über allem, etwa wenn er Salatsorten wählt, die eigentlich als empfindlichere Hobby-Sorten gelten, aber „einfach viel besser schmecken“. Für seinen Fokus auf geschmackvolle Gemüsesorten ist der weitgereiste Biobauer mittlerweile auch in der Gastronomie bekannt. So bekannt, dass so mancher Koch gleich selbst am Hof vorbeiradelt und sein Gemüse abholt – und die eine oder andere „Spinnerei“.
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