Einst wurden auf dem Hof in Niederneukirchen Stiere gemästet. Inzwischen bauen Klaus und Gabi Wild-Obermayr unzählige Gemüse- und Obstsorten an – sogar Wassermelonen.
Meine Frau ist fürs Gemüse geboren. Sie ist die Gemüsefee.
Klaus Wild-Obermayr
Als es schon fast stockdunkel ist, holt Klaus Wild noch seine Tomaten aus dem Gewächshaus. „Die müsst's kosten“, sagt er und schneidet eine nach der anderen auf. Er hat Freude an seinen Produkten, das merkt man nicht nur bei der Jause nach einem offensichtlich arbeitsreichen Tag – sondern auch, wenn man mit ihm rund um den Hof in Niederneukirchen spaziert. Da wachsen nicht nur besagte Tomaten und Paprika, sondern auch Kohlgemüse und Kren, Artischocken und Topinambur, neben verschiedensten Apfelsorten und Pfirsichen und Ausgefallenerem wie Yakonwurzeln („Die sind geschmacklich ein Wahnsinn“), Wassermelonen und Bananenstauden.
Letztere stehen zwar nur zur Zierde im überdachten Hof – aber wer weiß, was Klaus und seiner Frau Gabi Wild-Obermayer damit noch einfällt. Sie war es, die das Gemüse auf den Hof gebracht hat. Ursprünglich war der Betrieb einmal ein Stiermastbetrieb, später wurden Essiggurkerl produziert, auch Tabak. „Dann habe ich die Gabi kennengelernt“, sagt Klaus. „Und sie ist geboren fürs Gemüse. Wir haben mit der kleinen Vielfalt angefangen – und jetzt haben wir mit Ausnahme von Kartoffeln und teilweise Karotten die gesamte Gemüsepalette.“ Nachdem die Garage alsbald zu klein wurde, gibt es inzwischen einen ausgewachsenen Hofladen, in dem neben eigenem Gemüse und Obst, Säften und Most auch andere regionale Produkte verkauft werden.
Und alles, obwohl Klaus vielleicht gar nicht Bauer, sondern Musiker geworden wäre. Eigentlich hätte sein älterer Bruder den Betrieb übernehmen sollen. „Ich bin dann gebeten worden, den Hof weiterzuführen“, sagt er zwischen Scherzen darüber, dass er sein Geld eigentlich mit dem Verkauf von Katzen und Bananen verdiene. „Dann habe ich gesagt okay, da mache ich schon was draus.“