Dieser Eintrag wurde vom Betrieb selbst verfasst, da unser Slow Food Team bislang noch nicht die Möglichkeit hatte, den Betrieb persönlich mit Redakteur:in und Fotograf:in zu besuchen. Dennoch garantieren wir, dass alle aufgenommenen Betriebe zu 100% unseren Kriterien „gut, sauber und fair“ entsprechen Plätze im Slow Food Genussführer können niemals gekauft, sondern nur verdient werden.
Ein ursprünglicher, vielfältiger Demeter-Hof, geführt von einer engagierten Großfamilie, inmitten des Seewinkels am östlichen Teil des Neusiedlersees, an der Grenze zur ungarischen Tiefebene – ein Ort, an dem die Natur und das Leben in all ihrer Fülle und Tiefe gefeiert werden.
„Jeder Mensch kann mit seinem Willen etwas bewirken.“
Angela Michlits
Die Familie Michlits bewirtschaftet ihren pannonischen Mischbetrieb mit viel Hingabe und nach der weitreichenden Demeter-Philosophie. Der Hof wird als lebendiger Organismus verstanden, in dem Mensch, Tier und Pflanze im Einklang wirken. Eine 800-köpfige Angus-Rinderherde, die ideal an die tiefgelegenen, sumpfigen Wiesen angepasst ist, spielt eine zentrale Rolle in diesem Kreislauf. Sie liefert wertvollen biologischen Dünger und trägt zur nachhaltigen Pflege der Weiden bei. Zudem werden auf dem Hof auch Bienen, Hühner und Pferde gehalten, die das ökologische Gleichgewicht weiter unterstützen und die Biodiversität fördern. Die anthroposophischen Prinzipien, inspiriert von Rudolf Steiner, leiten die Familie dabei an, eine tiefe Verbindung zwischen den kosmischen und irdischen Kräften zu fördern und die Natur in ihrer Ganzheit zu respektieren.
Der Meinklang Demeter-Hof war von Anfang an ein Vorreiter in der biodynamischen Landwirtschaft und gehörte zu den ersten Höfen, die diese Philosophie in der Region umsetzten. Umgeben von einer vielfältigen Landschaft, wird der Hof durch bewusste Maßnahmen aus alter bäuerlicher Praxis zur Förderung der Biodiversität bereichert. Jedes Familienmitglied bringt dabei seine individuellen Fähigkeiten ein: Angela und Werner kümmern sich leidenschaftlich um die Weinproduktion und den Gemüsegarten, während die Brüder Johannes und Lukas sich dem Anbau alter Getreidesorten, der Tierhaltung und weiteren landwirtschaftlichen Aufgaben widmen. In den Weingärten schaffen kleine „Inseln“ wertvollen Lebensraum für Vögel und Nützlinge, was ein gesundes Ökosystem begünstigt. Diese enge Verbundenheit zur Natur zeigt sich auch in den „Graupert“-Weinen – Weine, die aus Reben entstehen, die seit über zwanzig Jahren unbeschnitten und frei wachsen dürfen. „Graupert“, ein regionaler Ausdruck für „wild“ oder „strubbelig“, steht für den ungezähmten, authentischen Charakter dieser Weine, die durch ihre Natürlichkeit beeindrucken.
Über die letzten dreißig Jahre hat sich der Hof von 40 auf über 2000 Hektar erweitert, darunter 75 Hektar Weingärten, und ist heute ein wichtiger Demeter-Betrieb. Diese Vielfalt fördert die lokale, biologische Produktion und verbindet auf besondere Weise Tradition mit anthroposophischen Werten. Aus dieser tiefen Verbundenheit zur Natur und dem Wunsch, diese Werte auch in der Erziehung weiterzugeben, entstand die Idee, eine Waldorfschule zu gründen – ein Ort, an dem die Werte der Waldorfpädagogik lebendig gehalten werden.