Eigentlich begann das Dinkel-Rösten als ambitioniertes DIY-Projekt. Heute leistet der Dinkelkaffee einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Hans und Gisela Zauner den elterlichen Hof in Handenberg wieder im Vollerwerb führen können.
Es ist die Mühe wert, weil der Dinkelkaffee einfach so gut schmeckt.
Hans Zauner
Als die italienische Kaffeeröstmaschine beim ersten Testen Feuer fing, kamen Hans und Gisela Zauner Zweifel, ob das mit dem Dinkelkaffee wohl klappen würde. Doch sie gaben nicht auf – und rösten am elterlichen Hof in Handenberg bei Braunau heute erfolgreich Dinkelkaffee. Schon Hans' Mutter hatte leidenschaftlich gerne Dinkelkaffee getrunken. Und so kam Hans, der von dem Geschmack ebenfalls begeistert war, vor einigen Jahren auf die Idee, Dinkel im DIY-Verfahren zu rösten, um daraus Getreidekaffee zu machen. „Es ist die Mühe wert, weil er einfach so gut schmeckt“, sagt Hans.
Eigentlich hat das Getreide relativ wenig Eigengeschmack. Das Geheimnis des aromatischen Dinkelkaffees ist der mitunter schwer zu steuernde Trommelröster von Trabattoni. Er wird mit Birkenholz-Scheiten geheizt – und ist natürlich nicht so exakt zu steuern wie ein gasbefeuerter Trommelröster. Doch das Holz ist der entscheidende Geschmacksfaktor: Der über eine Stunde dauernde, schonende Röstprozess bei 160 bis 220 Grad bringt Röstaromen, einen rauchigen Duft und einen herben Geschmack in die Dinkelkörner. Für ihren Dinkelkaffee bauen Hans und Gisela auf ihren Feldern die Urdinkelsorte Ebners Rotkorn an: Die Sorte gedeiht hier besonders gut. Überhaupt haben es den beiden die alten Sorten und Rassen angetan: Gleich hinterm Haus tummeln sich Tauernschecken-Ziegen und Altsteirer Hühner.
Weiter unten auf weitläufigen Wiesen grast eine Fleckvieh-Herde, deren Fleisch direkt vermarktet wird. Bald schon werden die Wurstprodukte, die ganz ohne Pökelsalz hergestellt werden, auch am Hof verarbeitet. Das Futter für die Rinder kommt ausschließlich von den eigenen Feldern – ein Element des geschlossenen Kreislaufes, der Hans und Gisela so wichtig ist. Bestandteil der Fruchtfolge auf den Feldern sind seit einigen Jahren übrigens auch Lupinen. Die seien zwar auf dem Feld eine Katastrophe, sagt Hans – aber auch hier hat ihn einmal mehr der Geschmack überzeugt: Er macht daraus Lupinenkaffee.
Deine Unterstützung macht den Unterschied: Mit deiner Spende bewahrst du seltene Obst- und Gemüsesorten und bedrohte Tierrassen, stärkst kleine Produzent:innen und förderst ein gutes, sauberes und faires Ernährungssystem für alle. Gemeinsam setzen wir uns für die Zukunft unserer Lebensmittel ein – regional und weltweit.