Langsam wachsende Masthühner und Weidegänse – Waldtraud Huber hat mit ihrem Bio-Geflügel nicht nur den Nerv der Konsument:inenn getroffen, sondern auch den der lokalen Gastronomie und Hotellerie im Gailtal.
Mittlerweile essen die Leut‘ lieber weniger Fleisch und dafür gutes.
Waltraud Huber
Es gackert und schnattert am Huberbauernhof in Wetzmann bei Kötschach-Mauthen. In dem großzügigen, mit Sträuchern und Bäumen bewachsenen Auslauf scharen sich die Wildhendl um Bio-Bäuerin Waldtraud Huber: „Das Blätterdach taugt den Hendln. Es gibt ihnen Sicherheit und schützt sie vor der heißen August-Sonne.“ Begonnen hat alles damit, dass sie erkannte, dass Bio-Masthühner in der Region eine Marktnische sind. So kaufte sie die ersten 20 Küken. „Wie werden wir die wohl alle loswerden?“, fragte sich ihr Mann damals.
Heute weiß er: um den Absatz der Bio-Hühner hätte er sich nie sorgen müssen – im Gegenteil: mittlerweile tummeln sich dreimal jährlich 300 Hühner auf dem Hof und auch die werden die Hubers alle los. Mit dazu beigetragen haben die lokale Gastronomie und Hotellerie, die vom Start weg begeistert waren. „Es gab schon auch ein Umdenken,“ stellt Waldtraud Huber fest. „Mittlerweile essen die Leut‘ lieber weniger Fleisch und dafür gutes.“ Das Fleisch ihrer Hühner ist dunkler, zart und besonders aromatisch. Das ist auch der Rasse, dem Französischen Wildhuhn, zu verdanken, das von Natur aus langsam wächst. „Die Leber ist besonders gut“, versichert sie.
Zehn Wochen lang genießen die Hühner viel Auslauf, saftig-grünes Gras und ausschließlich Bio-Futter, bevor sie vor Ort ohne Stress geschlachtet und ab Hof verkauft werden. Seit 2018 werden auch Kärntner Weidegänse am Huberbauernhof großgezogen. Sie leben in einem mobilen Stall, der jede Woche ein Stück weiterbewegt wird, damit auch ihnen das frische Gras nicht ausgeht. Denn auch für sie gibt es bereits Wartelisten von Endverbraucher:innen, ebenso wie von Gastronomie und Hotellerie.