Die Branchenplattform United Against Waste hat sich gemeinsam dem Ziel verschrieben, vermeidbare Lebensmittelabfälle in der Außer-Haus-Verpflegung bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Seit Gründung 2014 ist die Initiative United Against Waste, die von einem breiten Partnernetzwerk aus Bund, Ländern, Wirtschaft und Wissenschaft getragen wird, dem Ziel bereits ein Stück nähergekommen, dennoch gibt es noch viel zu tun, denn nachhaltige Lebensmittlabfallvermeidung erfordert nicht nur ein Umdenken, sondern auch systemische Veränderungen.
Nicht aufgegessene Schnitzel, unangetastete Beilagen oder nicht ausgegebene Speisen – viele Abfälle und die damit verbundenen Kosten und Umweltauswirkungen sind vermeidbar. Genau hier setzen wir mit United Against Waste an und unterstützen Küchenbetriebe mit maßgeschneiderten Angeboten zur Analyse und Reduktion ihrer Lebensmittelabfälle, sowie bei der Bewusstseinsbildung der Mitarbeiter:innen und Gäste.
Stefanie Lehrner
Lebensmittelabfallvermeidung ist sowohl privat zu Hause als auch beim Essen außer Haus ein wichtiges Thema. Besonders in der Gemeinschaftsverpflegung wie in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Betriebskantinen landen aufgrund der Betriebsgröße, der komplexen Logistik und strenger Rahmenvorgaben viele noch genießbare Lebensmittel in der Tonne – im Schnitt sogar durchschnittlich ein Viertel des Essens, das sind etwa 175.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle im Warenwert von 320 Millionen Euro pro Jahr. Das verbraucht nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern belastet auch das Klima. Die Gründe sind vielfältig und reichen von der Bestelllogistik über die Menügestaltung bis hin zum Verhalten der Gäste. So gibt es in der Außer-Haus-Verpflegung je nach Betrieb ein Einsparpotenzial bei Lebensmittelabfällen von 3 bis 48 Prozent und alleine die Tatsache, dass Lebensmittelabfalldaten in Betrieben erhoben bzw. Beratungsangebote genutzt werden, trägt (z.B. durch Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen und Sichtbarmachen der anfallenden Mengen) dazu bei, dass vermeidbare Lebensmittelabfälle verringert werden.
Die Initiative United Against Waste setzt sich mit Unterstützung des Bundesministeriums für Klimaschutz seit 2014 gegen Lebensmittelverschwendung ein und hat in den letzten Jahren mehrere Programme entwickelt: das Beratungsangebot „Küchenprofi(t)“ richtet sich an Küchenbetriebe in der Hotellerie und Gastronomie, die eine individuelle Begleitung bei der Reduktion der Lebensmittelabfälle im eigenen Betrieb erhalten – von der Analyse der Abfallursachen bis zur Entwicklung von punktgenauen Einsparmaßnahmen. Im Großküchenmonitoring „Moneytor“ für die Gemeinschaftsverpflegung (Betriebsrestaurants, Krankenhäuser, Pflegeheime, Schulen etc.) konnten bereits mehr als 180 Großküchen-Standorte aus ganz Österreich als Partner an Bord geholt werden, die an einem regelmäßigen Abfall-Monitoringprogramm teilnehmen, um so ihre Lebensmittelabfälle im Blick zu behalten bzw. nachhaltig zu reduzieren. Mit einer Bewusstseinsbildungskampagne unter dem Motto „Nix übrig für Verschwendung“ werden innerhalb der jährlichen Aktionstage über Infomaterial und Medienaktionen breite Bevölkerungsgruppen für das Thema sensibilisiert. Weitere wichtige Aktivitäten umfassen Service- und Fortbildungsangebote wie Trainingsmaterialien, ein Ausbildungsprogramm zum Food Waste Coach, Workshops und das e-Learning Food Waste Hero für Mitarbeiter:innen in Küchenbetrieben.
Eine Übersicht und nähere Informationen zu den Angeboten gibt es unter www.united-against-waste.at.
Stefanie Lehrner; Initiative United Against Waste Austria; Koordinationsteam: tatwort Nachhaltige Projekte GmbH
1160 Wien
Haberlgasse 56/3
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