Bioschwein Austria ist die größte Vermarktungsorganisation für Bioschweine in Österreich. Pro Woche werden etwa 1.000 Schweine von 300 Lieferant:innen bezogen und ausschließlich an den heimischen Markt geliefert. Von der biologischen Landwirtschaft ist man überzeugt, nicht zuletzt wegen des Tierwohls.
Das Tierwohl spielt im Biobereich eine große Rolle: Bio-Schweine haben Auslauf ins Freie, eine befestigte und eingestreute Liegefläche und bekommen ausschließlich Bio-Futter zu fressen. Die Zuchtsauen dürfen ihre Ferkel in einer großen, mit Stroh eingestreuten Bucht bekommen und sie mindestens sechs Wochen säugen. Den Ferkeln bleibt das Schwanzabzwicken erspart und bei der Kastration werden sie betäubt.
Außerdem wird in der biologischen Schweinezucht in Kreisläufen gedacht und die Schweine werden wieder zu „Resteverwertern“: Bei der Fütterung kommen viele Nebenprodukte aus Gewerbe und Industrie wie etwa Molke, Kartoffeleiweiß oder Mühlennebenprodukte zum Einsatz. Auch Milchpulver, das beispielsweise wegen mangelhaften Geruchs nicht als Lebensmittel geeignet ist, wird zugekauft und so wird Abfall vermieden. Daneben werden Bio-Schweine mit Gras, Klee, Silage und Heu gefüttert, wobei das Futter zum Großteil vom eigenen Betrieb oder aus der näheren Umgebung stammt.
Auch in anderen Bereichen unterscheidet sich die von Bioschwein Austria geförderte biologische Schweinehaltung von der konventionellen: Bio-Schweine-Betriebe sind im Durchschnitt wesentlich kleiner, es werden vorwiegend Kleinbetriebe mit wenigen Schweinen unterstützt. Das Motto „Wachsen oder Weichen“ gilt nicht, denn die Schweine werden ohne Druck zum Wachstum großgezogen. Bei der Schlachtung sind Bio-Schweine etwa einen ganzen Monat älter als konventionelle, damit sind sie deutlich schwerer, das Fleisch ist besser ausgereift und schmackhafter, das Fett durch den hohen Getreideanteil in der Fütterung schneeweiß und kernig. Was den Preis betrifft, so ist der Ferkelpreis mit einem Faktor fix an den Preis der Mastschweine gebunden und die Preise insgesamt sind sehr stabil, einmal jährlich gibt es eine leichte Erhöhung.
Slow Food trägt durch unermüdliche Arbeit dazu bei, dass bei vielen Menschen das Bewusstsein über die Herkunft und den Wert von Lebensmitteln steigt. Das ist auch für den Biolandbau sehr wichtig und hilft uns bei unserer Arbeit. Daher unterstützen wir gerne Slow Food in der weiteren Entwicklung.
Hans Ollmann
Hans Ollmann
4190 Bad Leonfelden
Linzer Straße 25
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