Von wegen Future-Food: Mit ihrem feinen, erdig-nussigen Aroma blickt die Wiener Weinbergschnecke auf eine lange Tradition zurück. Ob gekocht, in Speck gebraten oder gezuckert – bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zählte sie als weit verbreitete Spezialität der österreichischen Küche.
In Schnecken steckt mehr, als sich auf den ersten Blick vielleicht vermuten lässt.
Andreas Gugumuck
Was großteils unbekannt ist: Ab dem 18. Jahrhundert galt Wien als Schneckenhochburg, wo sogenannte Schneckenweiber die „Wiener Auster“ am Wiener Schneckenmarkt, hinter der St. Peterskirche, an den Mann und an die Frau brachten.
Heutzutage werden die traditionellen Rezepte in Kombination mit neuen Einflüssen wieder gekocht. Denn am südlichen Stadtrand Wiens, genauer gesagt in Rothneusiedl, werden die Weinbergschnecken in natürlicher Freilandhaltung gezüchtet. Andreas Gugumucks Wiener Schneckenmanufaktur hat es sich zum Ziel gesetzt, ein zukunftsweisendes Konzept urbaner Landwirtschaft mit hoher Umweltverträglichkeit zu entwickeln.
Gegründet im Jahr 2014 und errichtet nach ökologischen Kriterien, ist die Wiener Schneckenmanufaktur im Übrigen nicht nur Heimat von rund 300.000 Schnecken, sondern auch der erste und einzige in Österreich zugelassene Betrieb, der Weinbergschnecken nach EU-Richtlinie verarbeiten darf. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Neben der klassischen Variante – in Kräuterbutter gratinierte Weinbergschnecken – werden die Wiener Schnecken auch zu deliziösem Erdäpfelgulasch, Ragout und vielem mehr verarbeitet. Mit viel Zeit, Know-How und erlesener Handarbeit, versteht sich. Die Schnecke gilt nicht nur weltweit als Symbol der Slow Food Bewegung, seit 2011 ist die Wiener Weinbergschnecke auch Teil der Slow Food Arche des Geschmacks.
Gusto bekommen? Hier findest du ein Rezept mit der Wiener Schnecke.
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