Babs Zobl aus unserem Team engagiert sich nicht nur für das Thema Bildung, sondern kreiert auch monatlich ein Rezept für unsere Rezeptkolumne "Slow Food in deiner Küche". Im Kurz-Interview erzählt Babs von ihren ersten Begegnungen mit Slow Food, warum ihr das Thema Bildung wichtig ist und was ihr beim Rezepte-Kreieren am Herzen liegt.
Durch meine ehemalige Arbeit als Content Creation Assistent bei Foodfotografin und -stylistin Mara Hohla bin ich erstmalig mit Slow Food Österreich vor ca. 1,5 Jahren in Berührung gekommen.
Die intensive Auseinandersetzung mit Lebensmitteln und der Landwirtschaft und wie unterschiedlich man diese führen kann. Ich komme selbst von einem Bauernhof und hatte bereits ein landwirtschaftliches Grundwissen, das durch die zahlreichen Besuche von Slow Food Landwirt:innen mehr als erweitert wurde. Auch die Wertschätzung gegenüber Natur und Mensch, die bei Slow Food Österreich eine zentrale Rolle spielt, ist mir ein großes Anliegen.
Ich bin überzeugt davon, dass durch die Industrialisierung und durch den Fokus auf Quantität vor Qualität sowohl in der Landwirtschaft als auch im Lebensmittelhandel, die Vielfalt von Pflanzensorten und Tierrassen stark in den Hintergrund getreten sind. Ebenso geht wertvolles Wissen über die Natur verloren, denn durch die Globalisierung, die viele Lebensmittel ganzjährig verfügbar machen und durch den Import von Lebensmitteln, geht der Bezug zu den saisonalen Verfügbarkeiten verloren. Dieses Wissen, der Bezug sowie die Haltung der Wertschätzung gegenüber Natur, Tier und Lebensmittel müssen kultiviert werden. Generell ist es mir auch wichtig, dass junge Menschen Einblick in Landwirtschaft bekommen. Vor einigen Jahrzehnten noch war der Großteil der Menschen bäuerlich tätig, mittlerweile wird Landwirtschaft für viele Menschen immer abstrakter und der Bezug fehlt, das möchte ich verändern.
Im Kern bedeutet es achtsame Beobachtung und Handeln sowie Wertschätzung gegenüber Natur, Tier und Mensch für mich.
In erster Linie: Freude am achtsamen Kochen, bei dem das Auge mitisst und mit Lebensmitteln, die auf den Böden wachsen, die uns am Nächsten sind. Die Lebensmittel für meine Rezepte kommen vorwiegend aus Österreich und haben Saison, wenn ich mit ihnen koche, denn so schmecken sie am besten. Wahrscheinlich vermittle ich mit meinen Rezepten auch Kreativität, wenn auch eher unbewusst, denn das kommt einfach aus mir heraus.
Das Demeter-Weingut Maria und Sepp Muster – der Besuch bei ihnen in der Südsteiermark hat mich richtig verzaubert. Das Krautwerk kenne ich vom Karmelitermarkt und ihr Gemüse und Obst ist wirklich erschmeckens- und sehenswert, dort gibt es viele Gemüseraritäten.
Der August ist so reich an Obst- und Gemüsesorten, da fällt die Entscheidung wirklich nicht leicht. Besonders genieße ich aktuell alle möglichen Gerichte mit fruchtigen-reifen Tomaten in allmöglichen Farben und Formen. Auch Melonen stehen bei mir hoch im Kurs, die wachsen ja auch seit einigen Jahren in Österreich.
Am liebsten am Samstagvormittag am Markt in Wien z.B. am Brunnenmarkt, Kamelitermarkt Bauernmarkt am Naschmarkt oder Kutschkermarkt. Ganz besonders gerne mag ich auch den MeinKlang Hofladen, das Raritäteneck und den neuen Store von Markta.
Ich höre sehr gerne den „Land schafft Leben“ Podcast: „Wer nichts weiß, muss alles essen“, dort gibt es sehr viele Parallelen zu den Slow Food Werten und Themen – inhaltlich vielfältig und sehr hörenswert.