Mit der Umstellung auf Bio-Landwirtschaft ziehen die Hochlandrinder am Biohof von Franz und Erna Pöllabauer in Gasen ein. Bald darauf folgen die Kräuter, die sich in dieser hohen Lage erstaunlich wohl fühlen.
„Die Kräuter wachsen hier langsamer, aber dafür enthalten sie mehr Wirkstoffe, mehr Aroma und mehr Geschmack.“
Franz Pöllabauer
„In dieser Höhe wachsen die Kräuter langsamer, aber dafür enthalten sie mehr Wirkstoffe, mehr Aroma und mehr Geschmack, weil sie mehr Sonnenenergie speichern“, erzählt Franz Pöllabauer. Seit 2002 baut er mit seiner Frau Erna hier, auf 1100 Metern Seehöhe in Gasen im Naturpark Almenland, Tee-, Gewürz- und Heilkräuter an. Und obwohl die beiden den Hof 2020 an ihren Sohn Christoph Scheutz übergeben haben, sind sie im Kräutergarten noch höchst aktiv. Während Franz barfuß durchspaziert, erzählt er von den Anfängen mit 150 Quadratmetern Kräutern, zwei Teemischungen und einem Kräutersalz. „Wir sind langsam in die Direktvermarktung gerutscht. Die Leute sind ganz von selber gekommen“, erzählt der Kräuterbauer. Die Nachfrage stieg – und so gestalteten Erna und Franz 2007 auf 1100 Quadratmetern einen zusätzlichen, großen Kräutergarten, in dem vierzig verschiedene Sorten gedeihen.
Geerntet werden die nur bei trockenem Wetter. „Das ist wichtig für die Qualität“, sagt Erna, während sie dottergelbe Ringelblumen- und magentafarbene Malvenblüten in große Weidenkörbe legt. Franz und Erna ernten alle Kräuter und Blüten von Hand und verlesen sie sorgfältig. In der selbst konzipierten Trocknungsanlage hinter dem Hofladen werden sie schonend getrocknet, bevor sie tiefgefroren und anschließend in Papiersäcken lichtgeschützt aufbewahrt werden. Eine lokale Apotheke produziert aus den Kräutern Salben und Lippenbalsam – und am Hof selbst wird eine ganze Vielfalt an Produkten daraus: Tees, Salze, Gewürzmischungen, Sirupe, Marmeladen, ein Eistee und das Kräutergetränk „Almenlandfee“.
Begonnen haben Erna und Franz 1983 noch mit dem Milchviehbetrieb, den Franz' Eltern seit 1949 geführt haben. 1994 stellten die beiden auf biologische Landwirtschaft um und kauften die ersten Hochlandrinder, die seither auf den Wiesen im Almenland das ganze Jahr über im Freien weiden. Gefüttert werden sie nur mit Heu und Gras, die Kälber bleiben bis zu einem Jahr bei den Mutterkühen. Erst im Alter von 24 bis 36 Monaten werden die Rinder geschlachtet. Durch die viele Bewegung und die Gras-Heu-Fütterung ist ihr Fleisch besonders zart und feinfasrig. Nach 21 Tagen wird es ab Hof vermarktet – genauso wie die Kräuter.
Erna und Franz Pöllabauer
8616 Gasen
Amasseggstraße 44
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