Das Werk ihrer Hände und ihrer Herkunft so naturbelassen wie möglich in die Flasche zu füllen, ist Barbara und Josef Krenns Mission. Der Ort, an dem sie genau das tun: Edelsbach 49.
„Es ist eine Ehre, so einen Platz bewirtschaften zu dürfen.“
Barbara Krenn
„Wir machen Weine, die wir selbst wahnsinnig gerne trinken“, sagt Barbara. Am Tisch stehen einige ihrer Weine, die ungewöhnliche Namen wie „Yoko“ oder „Aurora“ tragen. „Yoko ist das japanische Sonnenkind, Aurora ist die Morgenröte. Wir suchen immer nach einem prägnanten Wort, das den Wein und die dazu passende Emotion erklärt“, sagt sie. Barbara führt das Bio-Weingut Krenn 49 gemeinsam mit ihrem Mann Josef, der den Betrieb 2015 von seinen Eltern übernommen hat. Der Name ist Programm: Die 49 steht für die Hausnummer des Hofes im südoststeirischen Edelsbach und symbolisiert, dass der Hof das Herzstück des Betriebs ist. „Alle unsere Weingärten liegen als Scheibengrund rund um den Hof, das ist ein unglaublicher Luxus“, sagt Josef. Auf knapp fünf Hektar Land bewirtschaften die beiden ihre Weingärten nach biologischen Richtlinien.
„In unseren Weingärten pflegen wir die steirische Vielfalt“, sagt Josef und erklärt damit die Vielfalt an Rebsorten: Welschriesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Sämling und Zweigelt finden sich dort ebenso wie die PIWI-Sorten Muscaris und Souvignier gris. Ab 2007, als Josef die Verantwortung für die Weine am Hof übernahm, verzichtete er nach und nach auf Herbizide und Insektizide und begann mit der Umstellung auf biologische Bewirtschaftung. 2019 stellt er offiziell auf Bio um. „Es war gut, dass wir so lange gewartet haben, bevor wir den Bio-Kontrollvertrag unterzeichnet haben. Die Natur und der Boden brauchen diese Zeit“, sagt Josef. Gedüngt werden die Weingärten heute mit Komposttee, den sie gemeinsam mit befreundeten Bio-Produzent:innen selbst herstellen. Barbara, diplomierte Kräuterpädagogin, produziert außerdem Kalt- und Heißauszüge aus Kräutern für die Weingärten.
Viele Arbeitsschritte erfolgen naturgemäß händisch. Auch die Trauben werden von Hand gelesen – die ganze Familie hilft mit – und der Weg in den Weinkeller ist kurz. Welschriesling, Weißburgunder und Sauvignon Blanc bauen Josef und Barbara reinsortig aus, doch bei ihrer Naturwein-Linie steht weniger die Rebsorte als vielmehr die Herkunft im Vordergrund. Alle Naturweine sind maischevergoren und unfiltriert. Selbst die Abfüllung erfolgt mittlerweile direkt am Hof. „So können wir abfüllen, wann wir glauben, dass es richtig ist, und nicht, wenn die Abfüllanlage gerade frei ist“, sagt Josef. Dadurch können sie ihren Weinen auch viel Zeit geben und sie erst kurz vor einem Jahr Reife in die Flasche füllen. Die handwerkliche Produktion zieht sich bis zu den Etiketten durch, die Barbara, gelernte Grafikerin, selbst mittels Linolschnitts gestaltet. Erwerben und verkosten kann man die Weine direkt am Hof und in der hofeigenen Buschenschank. Diese öffnete erstmals 1973 ihre Türen und ist seither das Herzstück des Hofes. Und ein Ort, an dem Josef und Barbara ihre Philosophie fortsetzen: Kreative, hausgemachte Gerichte aus regionalen Bio-Zutaten von Kolleg:innen, die ähnlich denken und arbeiten wie sie selbst. „Alle, die ähnlich denken, finden sich auch“, sagt Barbara.
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