Dass die Kund:innen wissen, wo ihr Gemüse wächst, war Stefanie Reisenberger bei ihrem Start als Landwirtin ein großes Anliegen. Eine solidarische Landwirtschaft auf ihrem Hof in Manning bei Vöcklabruck macht es möglich.
Für mich ist es sehr wertvoll, dass ich die Leute kenne, die mein Gemüse essen.
Stefanie Reisenberger
Rund 70 Haushalte im Raum Vöcklabruck versorgt Stefanie Reisenberger mit dem Gemüse ihres Biohofs in Manning. Alles, was die Biobäuerin wöchentlich erntet, findet den Weg in die Kisterl ihrer Ernteteiler:innen. Diese erwartet dabei eine große Vielfalt: Rund 50 bis 60 Kulturen baut Stefanie auf rund einem Hektar Freifläche und auf 300 Quadratmetern im Folientunnel an: von Erdäpfeln und Zwiebeln über Spinat, Zucchini, Sellerie und Karotten bis zu einer breiten Palette an Kräutern.
2012 hat sie den „Stiedl-Hof“ von ihren Eltern übernommen. Einst als konventionelle Milchviehwirtschaft geführt, stellte Stefanie, die an der Boku ökologische Landwirtschaft studiert hat, im Jahr 2014 auf Bio um und begann, Gemüse anzubauen. Ebenso lange gibt es ihre solidarische Landwirtschaft. Ihre Ernteteiler:innen kommen wöchentlich auf den Hof und holen sich ihren Gemüseanteil. „Die Leute sollen wissen, wo ihr Gemüse wächst“, sagt Stefanie. Zur Hand geht ihr seit 2020 die studierte Agrarwissenschaftlerin Janina Zeleny. Die Unterstützung ist auch wichtig, denn der Gemüseanbau ist hier größtenteils Handarbeit – angefangen vom Zwiebelstecken bis hin zum Ernten.
Jungpflanzen zieht Stefanie großteils selbst aus Reinsaat-Saatgut: Ab Mitte Februar wird ein kleines Frühbeet mit der hofeigenen Hackschnitzelheizung so weit gewärmt, dass die Pflänzchen nicht mehr abfrieren können. Von dort kommen die Jungpflanzen entweder auf die Felder, die in Dammkultur bewirtschaftet werden, oder in die beiden Folienhäuser. Die sind doppelt bespannt: Das ist zwar in der Anschaffung teuer, sorgt aber dafür, dass Stefanie sie nicht beheizen muss. Kompostiert wird nur mit eigenem Schafmist ihrer Waldschafe, einer gefährdeten Nutztierrasse, die Stefanie in Mutterschafhaltung hält. Das Fleisch verkauft sie ab Hof und auf Märkten, einen Teil verarbeitet sie auch zu Wurst und Schinken. Dass ihre Kund:innen auf den Hof kommen, um ihren Ernteanteil abzuholen oder Gemüse und Fleisch einzukaufen, ist für Stefanie dabei sehr wichtig: „Für mich ist es sehr wertvoll, dass ich die Leute kenne, die mein Gemüse essen.“
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