Der Hof als sinnvoller und geschlossener Kreislauf ist bei Familie Renner die Basis allen Tuns. Seit jeher sehen Marianne und Josef Landwirtschaft als ein Ganzes und versuchen auf ihrem Bauernhof eine möglichst große Vielfalt zu erhalten.
Das Schöne an der Direktvermarktung ist die Beziehungsqualität.
Marianne Renner
„Gleich nach der Ausbildung haben wir uns überlegt, wie wir unsere Ideen und Vorstellungen am besten umsetzen können und sind so auf die biologische Wirtschaftsweise gekommen“, sagt Marianne über die Anfänge ihres Biohofs in den 1980ern. Damals gehört der Betrieb zwar noch Josefs Eltern, Josef senior und Aloisia, doch die beiden Jungen können sie mit ihrer Vision und ihrem Tatendrang überzeugen, gleich auf biologische Landwirtschaft umzustellen. „Wir sind sehr dankbar, dass sie uns das ermöglicht haben“, sagt Marianne heute . Offiziell übernehmen sie den Hof in Entschendorf bei St. Margarethen an der Raab dann 1996 – damals wird er bereits seit zehn Jahren biologisch bewirtschaftet.
Im Fokus hatten und haben Marianne und Josef immer den Boden: „Der Boden ist unsere wichtigste Ressource.“ Um die Felder möglichst schonend und humusaufbauend zu bewirtschaften, setzen sie auf eine siebenjährige Fruchtfolge. Von Roggen über Weizen und Dinkel werden neben Sonnenblumen, Kürbis und Mais mittlerweile auch Hafer und Gerste direkt am Hof angebaut, aufbereitet und gemahlen, immer wieder kommen auch neue Sorten wie Emmer oder Pharaonenkorn dazu, sogar Haferreis produzieren die Renners mittlerweile direkt am Hof. Bei all dem steht die Qualität im Vordergrund: Jedes Getreide wird erst zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet. Dank der hofeigenen Mühle bekommen die Kund:innen immer frisch gemahlenes Bio-Mehl. „Es freut mich einfach, weil ich merke, dass die Entwicklung weitergeht“, sagt Marianne über das Engagement ihres Sohnes, der bei der Getreideverarbeitung und den technischen Finessen der Mühle ganz in seinem Element ist. Zwischen den Getreidekulturen wird immer wieder Kleegras gesät, das den Bodenaufbau unterstützt und gleichzeitig das ideale Futter für die Fleckvieh-Mutterkühe ist. Daneben bekommen diese nur Heu, Gras und einen Teil des eigenen Getreides gefüttert. Ihr Mist wird wiederum kompostiert und auf die Ackerflächen als natürlicher Dünger aufgebracht – auch das einer der sinnvollen Kreisläufe am Hof und ein Beitrag zum Humusaufbau.
Mit der Beteiligung an einem Schlachthof stellen Marianne und Josef sicher, dass ihre Rinder stressfrei geschlachtet werden. Das Fleisch verarbeiten und vermarkten sie direkt ab Hof. Die Direktvermarktung ist überhaupt ein wichtiges Standbein und seit den Anfängen Mariannes Herzensbeschäftigung: „Das Schöne ist die Beziehungsqualität“, sagt sie über den gegenseitigen Austausch mit den Kund:innen. „Natürlich ist es viel Arbeit, aber es ist immer auch die Freude dabei.“ Dort bekommt sie mittlerweile tatkräftige Unterstützung von ihrer Schwiegertochter Michaela.
Marianne Renner
8321 St. Margarethen an der Raab
Entschendorf 7
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