Mit den hundert Ernteteiler:innen ihrer gemeinschaftsgetragenen Landwirtschaft teilen Ulli und Scott Klein nicht nur Risiko und Kosten, sondern auch die reiche und vielfältige Ernte von mehreren hundert Sorten Obst und Gemüse.
„Wir wollen keine passiven Konsument*innen.“
Ulli Klein
Die Hänge des Flambergs sind nicht prädestiniert für den Gemüseanbau, doch als Ulli und Scott Klein den verlassenen Bauernhof in der Südsteiermark nach über fünf Jahren intensiver Suche nach Land zum Bewirtschaften finden, kann sie nichts mehr aufhalten. 2011 bepflanzen sie die steilen Felder zum ersten Mal, heute kultivieren sie über 400 alte und samenfeste Sorten und versorgen mit ihrer großen Vielfalt an Bio-Gemüse, -Früchten und -Kräutern einhundert Haushalte ihrer Hofgemeinschaft – und die Warteliste an Interessent:innen ist lang.
Ihren Ernteteiler:innen wollen sie damit Verantwortung für ihr Essen übertragen. Niemand ist verpflichtet, am Hof mitzuhelfen und doch findet sich von Mai bis August jeden Freitag eine Gruppe von Helfer:innen, die Scott beim Unkraut-Jäten unterstützen: „Die Menschen wollen eine Verbindung zur Erde haben“, sagt der gebürtige US-Amerikaner. Von Ende März bis Ende Oktober werden sie im Gegenzug mit einer großen Vielfalt an biologischen Lebensmitteln versorgt. Der letzte Anteil ist ein Vorrat an lagerfähigem Gemüse, den jede*r eigenverantwortlich für den Winter einlagert. „Wir möchten die Konsument:innen rausbringen aus der Passivität und sie und das Essen wieder näher zusammenbringen,“ erklärt Ulli.
Während sich Scott um die Bodenbearbeitung kümmert, ist Ulli die Sorten-Spezialistin. Sechzig verschiedene Paradeisersorten pflegt sie jedes Jahr, produziert eigenes Saatgut und passt alte Sorten mit der Züchtungsgruppe „Bauernparadeiser“ über mehrere Saisonen an den Standort an („On-farm-Sortenentwicklung“). Mittlerweile ist der Jungpflanzenverkauf zu einem wichtigen Standbein der Kleinen Farm geworden. Dazwischen tummeln sich allerhand alte und gefährdete Tierrassen, etwa Krainer Steinschafe aus der Arche des Geschmacks und Altsteirer Hühner, die helfen, den Hofkreislauf zu schließen. Die hofeigene Imkerei und insektenfreundliche Lebensräume sichern die Bestäubung – und die Vielfalt für viele weitere Saisonen am Flamberg.
Deine Unterstützung macht den Unterschied: Mit deiner Spende bewahrst du seltene Obst- und Gemüsesorten und bedrohte Tierrassen, stärkst kleine Produzent:innen und förderst ein gutes, sauberes und faires Ernährungssystem für alle. Gemeinsam setzen wir uns für die Zukunft unserer Lebensmittel ein – regional und weltweit.