Woche für Woche bringen Stefanie und Ferdinand Köberl in Graz-Straßgang Bio-Lebensmittel aus eigenem Anbau und von befreundeten Produzent:innen zu ihren Kund:innen – per Lastenrad.
„Wir wollen den Bio-Gedanken bis zur Verpackung und Auslieferung denken.“
Ferdinand Köberl
„Die Leute freuen sich immer, wenn wir kommen“, erzählt Stefanie Köberl. Zweimal die Woche radeln sie und ihr Mann Ferdinand mit ihrem Lastenrad durch Straßgang, einen Vorort von Graz, und liefern ihren Kund:innen persönlich frische Bio-Lebensmittel. Die schwarzen Kühlboxen stapeln sich im großen Vorbau des Rades. Darin haben Ferdinand und Stefanie Eier ihrer Hühner sowie hausgemachte Teigwaren eingepackt. In wiederverwendbaren Gläsern transportieren sie Mehl, das sie aus Waldstaudekorn, Dinkel, Emmer und Hafer von den eigenen Feldern stets frisch mahlen. Dazu kommen Milch in Pfandflaschen, Fleisch und Wurst, Obst und Gemüse, Honig, Pilze und vieles mehr von befreundeten Bio-Produzent:innen.
Mitgearbeitet hat Ferdinand am elterlichen Bauernhof immer schon. Als seine eigenen Kinder noch klein sind, ziehen die ersten Hühner in einen kleinen Hühnerstall im Hausgarten. Und als Ferdinands Eltern schließlich 2016 in Pension gehen, übernimmt er mit Stefanie den Hof und stellt ihn auf biologische Bewirtschaftung um. „Das war für uns die Voraussetzung für die Übernahme“, sagt er. Anfangs arbeiten die beiden noch parallel in ihren gelernten Berufen: Stefanie als Kindergärtnerin und Tagesmutter, Ferdinand im Bereich erneuerbare Energien. Doch dann entscheiden sie sich ganz für die Selbständigkeit. Neben dem Getreideanbau halten sie auf ihrem Hof heute auch rund 200 Hühner, die in drei mobilen Hühnerställen leben und an 365 Tagen ins Freie können.
Mit dem Ausliefern von Lebensmitteln per Lastenrad beginnen die beiden 2020 während des ersten Corona-Lockdowns. Heute beliefern sie jede Woche rund 80 Haushalte in der Region Graz-Straßgang mit biologisch hergestellten Lebensmitteln. Was sie nicht selbst produzieren, beziehen sie von befreundeten Produzent:innen der Region. „Uns ist wichtig, dass wir den Bio-Gedanken vom Feld auch in die Verpackung und in die Auslieferung mitnehmen“, sagt Ferdinand Köberl. Wo immer es geht, verzichten die beiden deshalb auf Einwegverpackungen; wiederverwendbare Gläser und Pfandflaschen sind ihnen am liebsten – auch wenn das Gewicht bedeutet, dass sie beim Radeln noch stärker in die Pedale treten müssen.
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