Mit der Destillation von alten Apfelsorten sind Dagmar und Alois Högler einst in die Direktvermarktung eingestiegen. Heute produzieren sie in Stainz ein vielfältiges Ab-Hof-Sortiment, bei dem Kräuter und Rosen die Hauptrolle spielen.
„Mit unseren alten Apfelbäumen hat alles begonnen.“
Dagmar Högler
Begonnen hat am Lukashof alles mit alten Apfelsorten. Bereits seit dem 16. Jahrhundert ist der Hof im steirischen Stainz in Familienbesitz, Herzstück des Ensembles ist ein altes Erzherzog-Johann-Haus aus dem Jahr 1848. Auf die Zeit des Erzherzogs, der als großer Förderer der Apfelvielfalt galt, gehen einige alte Apfelsorten zurück – wie etwa die Steirische Schafnase, die auch am Lukashof gedeiht. Die Hochstamm-Apfelbäume hier haben den Erzherzog zwar vermutlich noch nicht erlebt, einige Jahrzehnte sind sie aber allemal alt. Wie früher gedeihen sie neben Birnen-, Kirsch-, Zwetschken- und Nussbäumen auf den Streuobstwiesen rund um den Lukashof. Als Dagmar und Alois Högler den Hof 1986 übernehmen und ihn ab 1989 biologisch bewirtschaften, beginnen sie, diesen alten Obstschatz zu heben.
Frauenapfel, Schafnase, Ilzer Rosenapfel, Welschbrunner, Oderlin und Kernraffler sind nur einige der alten Sorten, die die beiden ab den 1990er Jahren zu Schnäpsen brennen und auf Wochenmärkten verkaufen. Über ihre Edelbrände bauen die Höglers die Direktvermarktung auf, kaufen anfangs noch Delikatessen im Glas von anderen Produzent:innen zu. Doch die entsprechen bald nicht mehr ihren hohen Qualitätsvorstellungen, sodass sie bald auch Senf, Pestos, Chutneys, Essige und Marmeladen aus eigenem Obst und Gemüse produzieren, etwa den Schilcher-Kren-Senf oder das Weingarten-Pfirsich-Chutney.
2011 pflanzen Dagmar und Alois dann die ersten Rosenstöcke – freilich nicht zur Zierde, sondern ebenfalls zu kulinarischen Zwecken: Rund 1500 davon gedeihen mittlerweile auf den Feldern des Lukashofs, ihre Blüten verarbeitet Dagmar zu Rosensirup, Rosengelee und Rosenhonig. Inspiriert von den Rosen beschäftigt sie sich bald auch mit Kräutern, die sie anbaut und auf den umliegenden Wiesen sammelt. Nach einer Ausbildung zur traditionellen europäischen Heilkunde stellt sie eine große Vielfalt an Hydrolaten, Tinkturen und Ölauszügen aus den eigenen Bio-Kräutern her. Ein bisschen ist das auch wieder ein Zurück zu den Anfängen des Lukashofs: Denn die Herstellung von Hydrolaten unterscheidet sich gar nicht so sehr vom Destillieren von Edelbränden. Und mit dem hat ja einst alles begonnen.
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