Die traditionsreiche Ölmühle Lugitsch in Feldbach versucht den Anteil an Bio-Kürbiskernöl beständig zu steigern. Als eine der ganz wenigen Ölmühlen produziert sie sogar ein biologisch-dynamisches Kürbiskernöl aus alten Kürbissorten.
„Kürbiskernöl aus alten Sorten schmeckt noch komplexer.“
Christian Lugitsch
Als vor vielen Jahren ein Kunde nach einem biologisch-dynamisch zertifizierten Kürbiskernöl fragt, kann Christian Lugitsch ihm diesen Wunsch nicht gleich erfüllen. Aber er arbeitet daran – und schafft es nach dreijähriger Arbeit auch, 25 österreichische Demeter-Ölkürbisproduzent:innen zu finden. Das ist alles andere als einfach: Denn die Anbaufläche für biologisch-zertifizierte Ölkürbisse in Österreich ist extrem gering. 98 Prozent des steirischen Kürbiskernöls stammen aus konventioneller Produktion. In der Ölmühle Lugitsch macht der Anteil an biologisch-zertifiziertem Kürbiskernöl derzeit 50 Prozent aus. Das Demeter-Kürbiskernöl sticht dabei auch geschmacklich hervor: Denn es wird aus teils sehr alten, besonders aromatischen Ölkürbissorten wie der Sorte „Retzer Gold“ gepresst. „Das schmeckt noch komplexer“, sagt Christian.
Wenn es um Kürbiskernöl geht, ist man bei der Ölmühle Lugitsch jedenfalls richtig. Sie ist ein absoluter Traditionsbetrieb: Bereits seit 1909 produziert die Familie im steirischen Gniebing bei Feldbach hochwertiger Speiseöle. Neben dem Hauptprodukt – eben dem steirischen Kürbiskernöl –, werden hier auch Walnussöl, Leinöl, Rapsöl und Ripsöl (aus einer alten Rapssorte) gepresst. Christian Lugitsch arbeitet dabei immer direkt mit Vertragsbauern und -bäuerinnen zusammen. Ölkürbiskerne bezieht er derzeit von rund hundert Produzent:innen – und er nimmt dabei auch Kleinstmengen von Hausäckern ab.
In die Ölmühle kommen dabei nur die gereinigten Kürbiskerne, das Fruchtfleisch bleibt zerkleinert als organischer Dünger direkt auf den Feldern zurück. Bei Christian angekommen werden die Kerne sechs bis sieben Stunden lang bei maximal 60 Grad Heißluft getrocknet, wodurch sie auch lagerfähig werden. Das Ölpressen ist dann komplexer als man annehmen möchte: Die Kürbiskerne werden zunächst in der Steinmühle fein vermahlen und mit Wasser und Salz versetzt. Das so entstandene Mus wird in einer Röstpfanne langsam auf 180 Grad erhitzt, das Wasser verdampft und der typische, nussartige Geschmack entsteht. Erst dann geht es ans tatsächliche, schonende Pressen – und endlich in die Flasche.
Deine Unterstützung macht den Unterschied: Mit deiner Spende bewahrst du seltene Obst- und Gemüsesorten und bedrohte Tierrassen, stärkst kleine Produzent:innen und förderst ein gutes, sauberes und faires Ernährungssystem für alle. Gemeinsam setzen wir uns für die Zukunft unserer Lebensmittel ein – regional und weltweit.