In den jahrhundertealten Teichen des Gut Hornegg züchtet Familie Holler auf besonders nachhaltigem Weg alte Fischarten. Und auch wenn es verwundert: Dass man die Fische beim Blick ins Wasser nicht sieht, ist gut so.
„Wer zu uns kommt, sieht keinen Fisch.“
Marie-Theres Holler
Auf einer kleinen Anhöhe zwischen Sausal und Schilcherland liegt das Hof-Ensemble von Gut Hornegg. Schon seit Jahrhunderten wird hier Fischzucht betrieben. Die Augustiner Chorherrn begannen in der Barockzeit, Fischteiche anzulegen, um mit ausreichend Fisch für die damals rund 130 Fasttage im Kirchenjahr gewappnet zu sein. Heute umfasst die weitläufige Teichlandschaft knapp 30 Teiche, behutsam eingebettet in die Auen-Landschaft um das Gehöft. Aus dem, was da ist, etwas zu formen, ohne es überzustrapazieren, ist noch heute das erklärte Ziel allen Tuns der Familie Holler.
Elf alte und seltene Fischsorten züchtet Fischereimeister Heinrich Holler, der den Familienbetrieb in vierter Generation führt: Amur, Brachse, Flussbarsch, Hecht, Giebel, Karpfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Wels und Zander. Dass man sie vom Ufer aus in den Teichen gar nicht sieht, liegt daran, dass die Besatzdichte bewusst gering gehalten wird. Auf der vorhandenen Wasserfläche wird nicht überproportional mehr produziert, als auch in der Natur überleben könnte. Damit ist die Gefahr ansteckender Krankheiten gebannt und die Fische finden einen großen Teil der Nahrung im Teich selbst. „Die Warmwasser-Fischzucht ist die nachhaltigste und ökologischste Form der Fischzucht“, erklärt Marie-Theres Holler, die ihren Bruder beim Vertrieb unterstützt: Weil die Fische natürlich wachsen dürfen, dauert es drei Jahre, bis sie zu einer speisefähigen Größe heranwachsen („dreisömmrig“ nennt man Fische diesen Alters). Sie durchwandern dabei unterschiedliche Teiche, um immer genug Lebensraum und Futter zu finden.
Das langsame Wachstum und die viele Bewegung sorgen für eine gute Fleischqualität. Sind die Fische groß genug zum Abfischen, kommen sie in Hälterteiche, aus denen sie vor der Verarbeitung frisch geholt werden. Von der Fischzucht über die Verarbeitung am Hof kümmert sich Fischereimeister Heinrich Holler persönlich um die gesamte Produktionskette. Und obwohl die Nachfrage höher ist, werden jährlich nur 15 bis 20 Tonnen abgefischt – schließlich soll jeder Fisch immer „ein ganzes Wohnzimmer Platz“ haben.
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