In Kaindorf hält Günther Schorrer Galloway-Rinder, die nur Gras, Heu und Wasser bekommen – und das ganze Jahr über draußen sind. Mit seinem Hof hat Günther aber noch einiges vor.
Mir sind die Richtlinien für Bio eigentlich zu wenig.
Günther Schorrer
Günther Schorrer hat noch viel vor mit dem einstigen Vierkanter in Kopfing bei Kaindorf, den er in den vergangenen Jahren Stück für Stück umgebaut hat. Eine Schlachtbox für die Weideschlachtung soll es dereinst geben, eine gläserne Wurstfabrik, eine Großküche. Aber das Wichtigste ist schon da: Das sind seine Galloway-Rinder – auch wenn man gute zehn Minuten am Waldrand entlang stapfen muss, um sie am unteren Ende ihrer Weide bei ihrer Futterkrippe zu finden. Dass sie hier sind, hat Günther vorab mit einem Blick aufs Mobiltelefon verifiziert: per Kamera.
„Die Galloway-Rinder sind mein Hobby“, sagt der frühere Abfallentsorgungsunternehmer. Sofern sie sich nicht in den originalgetreu nachgebauten Rundholzstall zurückziehen, sind die Tiere das ganze Jahr über draußen – Mutterkühe, der Stier Oskar und die Jungtiere. Sie bekommen nichts anderes als Gras, Heu und Quellwasser. Und sie leben mindestens zwei Jahre hier, bevor sie geschlachtet werden. „Es dauert etwas länger, aber das Ergebnis ist ein besonders zartes, fein marmoriertes Fleisch“, sagt Günther. Das Angebot ist begrenzt: Maximal acht Tiere lässt er jedes Jahr schlachten.
Dass er hier streng biologisch wirtschaften wird, war für Günther, der sich auch in der Ökoregion Kaindorf engagiert („Speziell im Bereich Humusaufbau“), immer klar. „Mir sind die Richtlinien für Bio eigentlich zu wenig“, sagt er. Und mit seinem Betrieb will er auch zeigen, wie es funktionieren kann: „Mir haben immer alle gesagt, pass auf, ein Bauernhof ist so schwierig zu führen, du wirst dich noch anschauen. Aber wenn man nur Heu und Weide füttert, ist es einfacher, als man glaubt.“
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