Inmitten der unberührten Natur des Lesachtals, in den Höhenlagen Kärntens, lebt und wirkt Klara Obernosterer. Auf 1324 Metern Seehöhe aufgewachsen, hat sie eine tiefe Verbindung zur Natur und den Kräften wilder Bergkräuter entwickelt. Heute ist sie diplomierte Kräuter- und Waldpädagogin und teilt ihr Wissen sowie ihre Leidenschaft für die Heilkräfte der Natur mit anderen.
Aufgewachsen in einer Lesachtaler Bergbauern-Großfamilie, interessierte sich Klara Obernosterer schon früh für die Geschichten der Pflanzen um sie herum. Das Sammeln von Kräutern, Beeren und Waldfrüchten war ein selbstverständlicher Teil des Alltags. „Wir lernten durch das Sammeln und Verarbeiten der Wiesenkräuter und Heilpflanzen die Bedeutung natürlicher Lebensmittel für die Gesundheit. Nachhaltigkeit war schon meinen Vorfahren wichtig“, erzählt sie. „Als Kind war es manchmal lästig,“ erinnert sie sich, „doch im Erwachsenenalter erwachte in mir der Wunsch, mehr Hintergrundwissen zu erlangen.“ Diese Neugier führte sie schließlich zu einer professionellen Ausbildung und der Berufung, andere Menschen in die Geheimnisse der wilden Bergkräuter einzuweihen.
Die Lesachtaler Almen, auf denen die Pflanzen den rauen Witterungsbedingungen trotzen müssen, bieten perfekte Bedingungen für Heilpflanzen. „In höheren Lagen müssen die Pflanzen um ihr Überleben kämpfen,“ sagt Klara. „Dadurch reichern sie mehr Inhaltsstoffe an, was ihre Heilwirkung verstärkt. Die Pflanzen suchen sich ihre Standorte selbst und finden dort die idealen Bodenstoffe, um ihre kraftvollen Inhaltsstoffe zu bilden.“ Klara sammelt rund 70 Prozent ihrer Kräuter auf Almen und Hochwiesen, vorzugsweise auf den Wiesen ihres Elternhofs, wo sie seit ihrer Kindheit die besten Sammelplätze kennt. „Ich entdecke ständig neue Pflanzen – und jede Entdeckung ist eine große Freude,“ sagt sie.
Diese Kräuter haben zahlreiche Heilkräfte, die seit Generationen im Lesachtal genutzt werden. In Klaras Kräuterhäusl lernen die Teilnehmer:innen ihrer Workshops nicht nur die Wirkung der Kräuter kennen, sondern auch, wie sie zu Heilmitteln verarbeitet werden können. „Bei uns im Lesachtal wird dieses Wissen seit jeher durch Erzählungen von Alt auf Jung weitergegeben,“ sagt Klara. Ein zentrales Anliegen von ihr ist es, dieses alte Wissen zu bewahren und gleichzeitig für die heutige Zeit nutzbar zu machen. In einer Welt, in der industrielle Lebensmittelproduktion die Norm ist, vermittelt sie den Wert natürlicher, unverfälschter Lebensmittel. In ihren Slow Food Workshops, die Teil der Kärntner Slow Food Erlebnisse sind, gibt Klara dieses wertvolle Wissen weiter – und das mit einer ordentlichen Portion Kärntner Schmäh. „Interessierte erfahren bei Führungen und Workshops viel über unsere heilkräftige Natur.“ Die Teilnehmer:innen lernen nicht nur, wie sie Heilpflanzen erkennen und verwenden können, sondern auch, wie sie die Schätze der Natur in der Küche nutzen. Beim gemeinsamen Kochen wird beispielsweise „Sushi à la Lesachtal“ zubereitet – mit Wildkräutern und Pfifferlingen sowie Gemüse aus dem Garten. Statt Wasabi gibt es frischen Kren (Meerrettich).
Klaras Arbeit passt zur Philosophie von Slow Food. „Mein Wunsch nach Lebensmitteln, die sauber sind, hat mich auf Slow Food aufmerksam gemacht,“ erzählt sie. „Es ist in mir die Erkenntnis gereift, dass mein Aufwachsen mit nur selbst erzeugter Nahrung ein gesundes und wertvolles war, obwohl ich es als Kind als arm empfunden habe. Deswegen ist es mir wichtig, den Menschen zu zeigen, wie jeder dazu beitragen kann, die Natur zu respektieren und nachhaltige Lebensmittel zu nutzen.“
Besucht Klaras Kräuterhäusl und erlebt selbst die Kraft der Lesachtaler Bergkräuter! Mehr Informationen findet ihr auf ihrer Website: www.wildkraut-lesachtal.at. Ihr Slow Food Erlebnis könnt ihr direkt hier buchen: https://www.slowfood.travel/de/Unterkunft-finden/Erlebnisse/erlebnisse/KTN/64f5554f-0cbf-4555-8cae-cfb57bdbccc8/die-kraft-wilder-bergkraeuter
Deine Unterstützung macht den Unterschied: Mit deiner Spende bewahrst du seltene Obst- und Gemüsesorten und bedrohte Tierrassen, stärkst kleine Produzent:innen und förderst ein gutes, sauberes und faires Ernährungssystem für alle. Gemeinsam setzen wir uns für die Zukunft unserer Lebensmittel ein – regional und weltweit.